Ist dein Jesus wirklich ein Mensch? Was lehrt deine Kirche oder was weißt du darüber?
Ist dir genau bekannt, was die offizielle Sicht deiner Kirche oder deines Pastors über Jesus ist? Ist es nicht eine Sache von Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, etwas über die Identität der Person zu wissen, die du als deinen Retter bekennst und unter dessen „Banner“ du dich Woche für Woche versammelst?
Ein strenggläubiger evangelikaler Trinitarier schrieb einmal:
„Es stimmt, dass Gott der Sohn sich in der chalzedonischen Orthodoxie [der Lehre des Konzils, das die Person Christi im Jahre 451 n. Chr. definierte] mit einer menschlichen Natur vereint hat, die keine eigene Persönlichkeit hatte.“
Diese Aussage ist eine zutreffende Beschreibung der offiziell anerkannten orthodoxen maßgebenden Sicht über Jesus. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist das auch das Glaubensbekenntnis deiner Kirche oder Gemeinde. Lass uns diese Sache etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Ein anderer trinitarischer Theologe schreibt:
„Das Konzil von Chalzedon sagt uns, dass Jesus im generischen Sinne „Mensch“ genannt wird, jedoch nicht „ein Mensch“. Er hat eine menschliche Natur, aber er ist keine menschliche Person. Die Person in ihm ist die zweite Person der heiligen Dreifaltigkeit. Jesus hat keine menschliche Personalität. Mit dieser Lösung ist das Konzil dem möglichen Problem einer gespaltenen Persönlichkeit aus dem Weg gegangen.“
Hier noch die ehrlichen Anmerkungen eines trinitarischen Theologen und Buchautors, der zugegeben hat:
„Während meiner theologischen Ausbildung bin ich in der überlieferten Begründung der Inkarnation Gottes in Jesus Christus genau unterwiesen worden. Ich erinnere mich noch gut daran, dass uns erzählt wurde, dass das Wort Gottes, als es eine menschliche Natur angenommen hat, ein unpersönliches Menschsein angenommen hat, - dass Jesus keine menschliche Persönlichkeit besessen hat; - dass Gott in Jesus wie ein Mensch geworden ist, dass er aber nicht ein Mensch geworden ist … Zwei Überlegungen haben mich zu der Überzeugung gebracht, dass diese aus der Tradition stammende Christologie unglaubwürdig ist.“
Die meisten Gottesdienstbesucher haben sich leider nie darum bemüht, einmal darüber nachzudenken!
Ein anderer trinitarischer Theologe beschreibt die Sicht über Jesus, die Evangelikale Woche für Woche auf Grund der Dreieinigkeitslehre einfach so hinnehmen:
„Die heutige Lehre von der Inkarnation sagt, dass in Christus die Stelle der menschlichen Persönlichkeit durch die göttliche Persönlichkeit von Gott dem Sohn, der zweiten Person des dreieinigen Gottes ersetzt worden ist. Christus besitzt eine vollkommene menschliche Natur ohne jedoch die Persönlichkeit eines Menschen zu haben. Die ungeschaffene und ewige göttliche Persönlichkeit ersetzt in ihm die geschaffene Persönlichkeit.“
Ein berühmter Kenner des Gnostizismus, einer verlogenen Philosophie, die die frühe Kirche bedroht hat, in dem sie Jesus im Grunde genommen zu einem Nicht-Menschen machte, weist auf das Grundproblem hin, das offensichtlich der breiten Öffentlichkeit verborgen ist:
„Bereits Harnack war gezwungen, zu sagen: „Wer kann behaupten, dass sie die gnostische Zwei Naturen Lehre, ja auch den Doketismus [der Valentinianer] je vollständig überwunden habe?‘ [Die Theorie, dass Jesus nur scheinbar ein Mensch war, was er jedoch in Wirklichkeit nicht war]. Auch die späteren Konzile der Kirche, bei denen die damit verbundenen komplizierten christologischen Probleme diskutiert wurden, mit heutzutage kaum zu verstehenden Definitionen, schafften es nicht, solches zu tun; die Einheit der Kirche ist genau an diesem Punkt verlorengegangen.“
Beachte bitte, dass dieser Theologe zugibt, dass die Kirche in ihrer Definition von Jesus den heidnischen Gnostizismus nicht überwunden hat.
Der offizielle Jesus der trinitarischen Theologie ist „Mensch“, aber nicht „ein Mensch“. Bist du mit dieser Definition als Beschreibung des biblischen Jesus zufrieden? Hat man sich erst einmal zu Jesus als dem wirklichen und wahrhaftigen Gott bekannt, der in jeder Weise dem Vater gleich und gleichewig ist, dann kann man unmöglich noch sagen, dass er in vollem Umfang ein richtiger Mensch war und ist. Die trinitarischen Kirchenväter haben dieses Problem erkannt und deshalb behauptet, dass Jesus eine „menschliche Natur ohne das personale Wesen eines Menschen“ hat und von daher nicht „ein Mensch“ war. Ist das eine Tradition, an der du Teilhaber sein willst? Das ist jedenfalls die offizielle trinitarische Lehre.
Der oben zitierte Theologe hat darauf hingewiesen, dass diese Aufteilung Jesu in zwei verschiedene Wesen die Ursache für den Zerbruch der Einheit der Kirche war. Damit hatte man an dem von Jesus zitierten größten und vornehmsten Gebot (Mark 12, 28 ff.) unerlaubte Änderungen vorgenommen. Von nun an gab es zwei, die Gott waren, und Jesus war „zum Menschen aber nicht zu einem Menschen“ erklärt worden.
Du kannst eindeutig keine richtige menschliche Person sein, wenn du nicht „ein Mensch“ bist. Der orthodoxe Trinitarismus bestreitet offiziell, dass Jesus „ein Mensch“ ist. Die oben zitierten Aussagen, die den trinitarischen Standpunkt repräsentieren, beweisen dieses. Der Trinitarismus leidet aber an der „doketischen“ Häresie: Jesus scheint nur ein Mensch zu sein, aber das Zentrum seiner Persönlichkeit ist in Wirklichkeit Gott.
Es gibt aber noch mehr, was die langmütige Selbstgefälligkeit der Kirchenbankdrücker eigentlich erschüttern sollte, die es aber herzlich wenig zu interessieren scheint, woher der Glaube ihrer Kirche über Jesus kommt.
In Psalm 2, 7 wird uns von einer göttlichen Aussage über den Messias Jesus berichtet, der von GOTT verheißen war, DER in einem prophetischen Schlüsselspruch über SEINEN Sohn sagte: „MEIN Sohn bist du; heute bin ICH dein Vater geworden.“
Dein erster Eindruck wird natürlich sein, dass es hier um eine Zeugung geht, ein in Existenz kommen zu einem bestimmten Augenblick in der Zeit, - „heute“. Aber nach der „orthodoxen“ Sichtweise über den Sohn Gottes kann „heute“ nicht heute bedeuten! Das wird dir ganz offiziell in deiner Kirche oder Gemeinde erzählt. Weil Gott zu allen Zeiten ewig ist, ist es unmöglich, dass er zu einem bestimmten Augenblick in der Zeit, in der Geschichte, der Vater seines SOHNES geworden ist!
Ein zeitgenössischer Theologe ist ehrlich genug, die verbalen Windungen anzusprechen, denen sich die Kirchenmitglieder so freiwillig unterwerfen: „Es ist alles andere als klar, welchen Inhalt, wenn es ihn denn überhaupt gibt, wir dem Konzept von der ewigen Zeugung geben können.“ (Donald Macleod, The Person of Christ, S. 131).
Wo sind die Gottesdienstbesucher, die aufstehen und eine Erklärung für diese tolle, sich in Sinn- und Bedeutungslosigkeit auflösende Sprache verlangen? Der wahre Sohn GOTTES ist in der Zeit in Existenz gekommen, vor gut 2000 Jahren in dem Leib einer jungen jüdischen Frau. Er war und ist ein vollkommener Teil der menschlichen Rasse und kein Besucher aus der himmlischen Welt, der sich als Mensch verkleidet hat.
(Is Your Jesus Really a Human Being? What Does Your Church Teach, or Do You Know? Aus focus on the kingdom Juli 2014)