Jesus - Einfach nur ein Mensch?
Ein verständlicher Einwand vieler Gläubiger. Der Messias kann doch nicht einfach nur ein Mensch sein.
Er musste doch "ein Gott" oder "auch ein Gott" sein, ansonsten könnte er die Menschheit nicht erlösen.
Zumindest ein bisschen etwas göttliches sollte doch an ihm sein. Eine Art genetische Verwandtschaft mit GOTT, dem VATER.
Einfach ein Mensch? Was hier oftmals von Trinitariern mit einfach gemeint ist, wäre seine Unvermögenheit, seine Unfähigkeit und letztendlich seine Nutzlosigkeit. Was kann denn schon der Mensch Jesus? Sollte Jesus tatsächlich nur ein Mensch sein, wird er sich über solche Äusserungen sicher nicht freuen. Sie beleidigen ihn. Vielleicht sollte man nicht einfach von sich auf Christus schliessen. Jesus ist zwar ein Mensch, doch erfüllt er als einziger Mensch die Voraussetzung der Erlösung: Er ist sündlos!
Einer der Vertreter der Geschichte ist der Heilige der Katholischen Kirche Anthanasius (295-373). Der Kirchenvater war bekannt für seine Verdammungen gegen die, welche die Göttlichkeit Jesu leugneten. Wenn Jesus nicht Gott ist, gibt es keine Erlösung. Athanasius verlangt Anbetung des Messias, obwohl Jesu ganz klar lehrt, dass wir den VATER anbeten sollen.
Denn die, welche das Fleisch gewordene Wort nicht anbeten wollen, beweisen sich undankbar gegen dessen Güte, mit der er die menschliche Natur angenommen hat; und die, welche das Wort von dem Fleische trennen, glauben, daß es durchaus keine Erlösung von der Sünde und keine Vernichtung des Todes gebe.
Athanasius - Brief an den Bischof und Bekenner Adelphius (Epistula ad Adelphium) 5
Mit der Spekulation über die Heilsbedeutung der Inkarnation des göttlichen Logos verlässt das hellenistische Christentum den Boden des apostolischen Glaubens. Wegbereiter der Inkarnation ist Kirchenvater Iräneus (135-202 ) mit seinem antignostischen Werk. So schreibt er:
Und wiederum hätte nicht Gott dem Menschen das Heil verliehen, so würden wir dessen nicht gewiss sein. Und wäre der Mensch nicht mit Gott verbunden worden, so hätte er keinen Anteil an der Unvergänglichkeit erlangen können.
Iräeus - Gegen die Häresien (Contra Haereses) Drittes Buch, Kap. 18,7
Iräeus - Gegen die Häresien (Contra Haereses) Drittes Buch, Kap. 18,7
Die Inkarnationslehre führt uns zum Vergottungsgedanken des Menschen. Bei Iräneus vermischt sich Gott mit den Menschen.
Das ist aber sein Wort, unser Herr Jesus Christus, der in den letzten Zeiten Mensch unter Menschen geworden ist, um das Ende mit dem Anfang zu verbinden, d. h. den Menschen mit Gott. Deswegen empfingen die Propheten von demselben Worte die Prophetengabe und verkündeten seine Ankunft im Fleische, wodurch die Vermischung und Vereinigung des Menschen mit Gott nach dem Wohlgefallen des Vaters bewirkt wurde.
Iräeus - Gegen die Häresien (Contra Haereses) Viertes Buch, Kap. 20,4
Der (philosophische) logos schafft durch die substanzielle Verbindung von Mensch und Gott die Versöhnung von beiden.
Wollte er dem Herrn aber eine andere Substanz des Fleisches andichten, so würde das Wort von der Versöhnung nicht mehr bestehen. Denn wiederversöhnt war das, was einmal in Feindschaft war. Nahm aber der Herr sein Fleisch aus einer andern Substanz, dann ist das nicht mehr mit Gott versöhnt worden, was ihm durch den Ungehorsam feind geworden war. Weil nun aber zwischen ihm und uns eine Gemeinschaft besteht, versöhnte der Herr den Menschen mit Gott, indem er uns durch den Leib seines Fleisches versöhnte und durch sein Blut uns erlöste.
Iräeus - Gegen die Häresien (Contra Haereses) Fünftes Buch, Kap. 14,3
Wie die meisten Kirchenväter in dieser Zeit, war auch Athanasius Platoniker. Der nächste Vers könnte vom Philosophen Plotin stammen. Anstatt die volle Menschlichkeit wieder zu erlangen, sollen wir vergöttlicht werden. Pantheistische Vorstellungen eines vermeintlichen Verteidigers des Christentums.
Denn er [Jesus-Gott] wurde Mensch, damit wir vergöttlicht würden.
Athanasius - Über die Menschwerdung des Logos und dessen leibliche Erscheinung unter uns (De incarnatione Verbi) 54
Bis in die heutige Zeit versucht man mantraartig diese Vorstellung aufrecht zu erhalten. Der Geist des Athanasius wirft seine Schatten voraus. So schreibt der Theologe Charles C. Ryrie in seinem bekannten Werk Die Bibel verstehen. Das Handbuch für Systematische Theologie für Jedermann, 3. Aufl. 2004, S. 512, dass am Ende des Gemeindezeitalters einige die Gottheit Christi leugnen werden. Diese theologischen Merkmale des Abfalls sind das Zeichen des Antichristen. Verleugnung der Lehre von der Dreieinheit und der Menschwerdung Christi (Inkarnation). Er schreibt weiter, dass es unerlässlich ist um gerettet zu werden. Der Autor führt folgende Verse auf:
Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der da leugnet, dass Jesus der Christus ist? Dieser ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater. (1Joh 2,22-23)
Hieran erkennet ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesum Christum im Fleische gekommen bekennt, ist aus Gott;und jeder Geist, der nicht Jesum Christum im Fleische gekommen bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists, von welchem ihr gehört habt, daß er komme, und jetzt ist er schon in der Welt. (1Joh 4,2-3)
„Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, die nicht Jesum Christum im Fleische kommend bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist. (2. Joh 1,7)
1Joh 2,22-23 besagt, wer den Sohn leugnet hat den VATER nicht. Steht dort etwas von Trinität, Inkarnation, Substanzen, Wesen etc.? Wer leugnet denn, dass Jesus der Christus ist? Die Personen, welche den Messias zu einem zweiten Gott gemacht haben. Jesus wurde durch die traditionelle Kirche vom menschlichen Mittler (1Tim 2,5) zu einer zweiten Gottheit in der katholischen Dreifaltigkeit.
Anthony Buzzard schreibt: Was bedeutet es, zu erkennen und anzuerkennen, dass Jesus „im Fleisch gekommen“ ist? Da der Ausdruck „im Fleisch gekommen“ in unserer heutigen Sprache kaum noch geläufig ist, wollen wir uns der Hilfe von The Translator`s New Testament bedienen, ein ausgezeichnetes Werk, das von 35 Gelehrten geschaffen wurde, 17 davon waren Kenner des Neuen Testaments aus verschiedenen Universitäten und theologischen Seminaren und 18 missionarisch tätige Sprachkundler (1973 herausgegeben von der Britischen Bibelgesellschaft). Sie haben 2. Johannes 1,7 so übersetzt:
„Viele Betrüger sind in die Welt gegangen, die nicht akzeptieren, dass Jesus als Mensch gekommen ist. Hier ist der Betrüger und der Antichrist.“
Hier finden wir die wahre Bedeutung des Verses. Diese Verse beziehen sich auf die Personen, welche leugnen, dass Jesus ein Mensch ist. Jesus ist der perfekte Mensch und er bringt uns unsere verloren gegangene Menschlichkeit wieder. Adam und Eva haben nicht ihre Göttlichkeit verloren, daher ist es nicht zielführend über Vergöttlichung des Menschen zu sprechen. Der Versucher bot Adam und Eva Göttlichkeit an (1Mo 3,5). Welche den Menschen Göttlichkeit anbieten, die haben den Geist des Antichristen.
In diesem Zusammenhang muss noch ergänzt werden, dass es sich hier um einen Streit mit Gnostikern handelte (im Fleisch gekommen). Die Gnostiker leugneten die Menschheit Jesu was Johannes dazu veranlasste, die gnostischen Irrlehren abzuwehren. Johannes verteidigte das Menschsein Jesu.
Ryrie schreibt in seinem Buch, dass das Wort Trinität natürlich nicht in der Bibel vorkommt (S. 80). Was ist denn daran natürlich, wenn man das glaubt? Für einen Urchristen und Juden ist es natürlich, dass Worte wie Trinität, Inkarnation, Gott Jesu, Dreifaltigkeit, Dreieinheit etc. nicht in der Bibel stehen. Sie kennen den Unterschied zwischen platonisierenden Göttertriaden der Römer und Griechen und dem hebräischen Monotheismus des E1NEN GOTTES.