Messias = JHWH?
Vorgängig noch ein wichtiger Punkt zu den Begriffen, die gerne vertauscht werden. Modalismus (JHWH inkarnierte und wurde zum Baby Jesus) ist etwas ganz anderes als Trinität (das zweite Drittel der Dreifaltigkeit, der sogenannte "Sohn-Gott", inkarnierte und wurde zum Baby Jesus). Wenn ein Trinitarier behauptet JHWH ist Jesus, dann handelt es sich um ein Widerspruch.
Modalisten (JHWH = Jeshua) sind besonders in Amerika (Oneness-Pentecostals) stark vertreten. Nach Wikipedia ca. 24 Millionen Gläubige. Sie lehnen die traditionelle Trinität ab. Jesus ist für sie aber Gott und weil die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten (Joh 4,23), ist ihre modalistische Schlussfolgerung einfach: Jesus muss der Vater sein. JHWH änderte seinen Modus und wurde zu Jesus. Die Grafik soll dies verdeutlichen.
Manche lassen sich jetzt von der Vielzahl an Versen beeindrucken. Doch die Methodik ist ganz einfach aber falsch. JHWH sagt etwas oder hat spezielle Eigenschaften und Jesus sagt etwas oder hat spezielle Eigenschaften. Durch die Anzahl von Übereinstimmungen, soll der Eindruck entstehen, die Beweise seien erdrückend.
Schauen wir uns die Punkte einmal genauer an:
Retter: Der einzige Retter ist JHWH (Hosea 13,4). JHWH gab ihnen einen Retter (2. Könige 13,5). Er gab nicht sich selber, sondern jemand anderen. Gott JHWH hat auch Mose zum Retter eingesetzt (Apg 7,35). Othniel ist auch ein Retter (Richter 3,9). Doch sie alles sind nur Vorschattungen auf den wahren Gesandten - Christus.
Fels: Der wahre Fels ist JHWH (Psalm 94,22; Jesaja 26,4). Der unmittelbare Zusammenhang von 1Kor 10,4 schliesst uns auf, wie Paulus denkt. Paulus sieht die Erfahrungen Israels in der Wüste als Beispiele, "Typen" oder Modelle. Wie Paulus sagt: "All dies wiederfuhr jenen als Vorbild..." (1Kor. 10,11). Der Durchzug Israels durch das Rote Meer war ein Sinnbild für die Taufe. Die "geistliche" Nahrung, die in Vers 3 erwähnt wird, ist klarerweise das Manna, welches über einen Zeitraum von 40 Jahren auf wundersame Art täglich gegen wurde. Sie tranken auch von einem "geistlichen Felsen". Paulus deutet diese Exodus-Erzählung ja selber als "typikos" (1.Kor. 10,11), als eine Episode also, deren Sinn über sich hinausweist. Anders gesagt: Paulus verstand Christi Aktivität in den Ereignissen des Alten Testaments typologisch und nicht wörtlich.
Erster und Letzter: „Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da IST und der da WAR und der da KOMMT, und von den sieben Geistern, die vor Seinem Throne sind“ (Off 1,4) „UND von Jesus Christus, dem treuen Zeugen …“(Off 1,5). Der Messias ist der "Erste" aus den Toten (Off 1,5) und der "Letzte" Adam (1Kor 15,45-47). Als Messias, als anerkannter Vertreter des Schöpfers, wird Jesus in Zusammenhang mit dem Einen Gott, seinem Vater, geehrt (Off 5,12-13). Aber er vereint sich auch mit den Heiligen im Lied des Lammes zur Ehre des Vaters (Off 15:3). Er ist der Anfang und das Ende in Gottes großem Erlösungsplan (Off 1,17). Trotzdem starb er (Off 1,18), eine Tatsache, die zeigt, dass er nicht Gott sein kann, weil Gott nicht sterben kann. Nur der Allmächtige allein ist Gott. In Offenbarung 1,8 (vgl. 1,4) ist der Vater sowohl das Alpha als auch das Omega und der allmächtige Herr und Gott, „der kommt“. Dieser letztere Titel, pantokrator, wird Jesus nirgendwo gegeben, trotz der Versuche mancher Bibeln, welche die alte Vermischung des Messias mit Gott wiederholen, diesen Vers dem Sohn zuzuschreiben. Der auferstandene Jesus erhält eine Offenbarung vom Vater (Off 1,1), die wiederum zeigt, dass der Sohn nicht der allwissende Gott ist. In Off 22,12-13 spricht der Engel („er“ von Vers 10), ebenso wie im Alten Testament der Engel an der Stelle Gottes spricht. Das Alpha und Omega von Vers 13 bezieht sich, ebenso wie in Offb 1,8 und 21,6, auf den Vater, für den der Engel spricht. Der allmächtige Gott ist derjenige, der in Offb. 1,8 „kommt“ und Sein Kommen könnte ebenso in Offb. 21,2 beschrieben werden, gefolgt vom göttlichen Titel in Vers 13. Jesus ist erst ab Vers 16 wieder der Sprecher.
Man versucht eine parallele zwischen diesen Versen zu machen: „So spricht JHWH, der König Israels und sein Erlöser, JHWH der Heer- scharen: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott.“ (Jesaja 44,6) Es wird dabei übersehen, dass Offenbarung 1,17 von protos und eschatos spricht und Jesaja 44,6 von protos und tauta. Bei Jesaja heisst es „ἐγὼ πρῶτος καὶ ἐγὼ μετὰ ταῦτα“ (LXX) „Erster und nach allem“. Nach allem was noch kommen wird, ist JHWH immer der allein wahre Gott, deswegen endet der Vers mit „ausser mir ist kein Gott“ (Monotheismus). Der Abschnitt in Offenbarung 1 betrifft aber die Erlösung (protos & eschaton) und nicht die ewige Gottheit (protos & tauta).
Ich bin: Jesus Christus sagt mehrmals im NT „Ich bin...“. Dies wird als Beweis gedeutet, dass der Messias = GOTT ist. Jesus sagt unter anderem: „Ich bin das Brot des Lebens“ (Joh 6,35); „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh 8,12); „Ich bin der gute Hirte“ (Joh 10,14). Auf dieser Basis wird das Argument aufgebaut, dass dieses Rückverweise auf die Aussagen GOTTES in Exodus 3 sind, wo JHWH die Frage Moses nach Seinem Namen mit den Worten „Ich bin“ oder „Ich werde sein“ beantwortet hat. Hier wird das „Sein der Aussage“ mit dem „Sein der Existenz“ verwechselt.
Auch die Hebräer haben ganz sicher den Unterschied zwischen der Beschreibung einer besonderen Eigenschaft einer Sache oder der Feststellung deren Existenz verstanden. Zudem wären auch Johannes der Täufer („Ich bin eine Stimme, die da ruft in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!“ (Joh 1,23) ein Blinder „Er selbst sagte: Ich bin's!“ (Joh 9,9) oder auch Paulus „Ich bin, was ich bin” (1. Kor 15,10) ein Teil der Dreifaltigkeit oder bei der Summe aller Personen wohl eher eine "Zehnfaltigkeit".
Ähnliche Selbstvorstellungen Gottes mit der feststehenden griechischen Formulierung „Ich bin...“ (gr. ego eimi) finden sich auch an anderen Stellen des Alten Testaments
Das Alte Testament wurde in Hebräisch/Aramäisch geschrieben; das griechische „ego eimi“ ist bereits eine Übersetzung.
(vgl. 1Mo 15,1.7; 17,1; 5Mo 32,39; Jes 41,4; Jes 43,10).
1Mo 15,1 ist keine Selbstvorstellung GOTTES. „ICH bin dir ein Schild“ klingt ganz anders als „ICH bin, der ICH bin“!
1Mo 15,7: „ICH bin der HERR“ ist etwas anderes als „ICH bin, der ICH bin“!
1Mo 17,1: „ICH bin GOTT, der Allmächtige“ klingt ganz anders als „ICH bin, der ICH bin“!
5Mo 32,39: „Seht nun, dass ICH, ICH es bin“ ist nicht gleich „ICH bin, der ICH bin“!
Jes 41,4: „ICH, der HERR, bin der Erste, und bei den Letzten bin ICH derselbe“ ist auch nicht der Name „ICH bin“!
Jes 43,10: „Dass ICH es bin“ ist ebenfalls kein Name.
„Ich bin` s“ hat auch Jakob zu seinem Vater Isaak gesagt (1Mo 27,24)
„Ich bin“ haben auch der Pharao (1Mo 41,44) und Josef (1Mo 46,3) gesagt.
Man könnte in der Bibel noch Hundert andere finden, die sich mit diesen Worten selbst vorgestellt hatten.
Jesus greift das im Neuen Testament auf. Dies führt nicht wenige dreigefaltete Theologen dazu, Jesu Präexistenz hier hineinzudeuten (Joh 8,58),
Was gerne übersehen wird ist, dass Jesus gerade ein paar Atemzüge zuvor gesagt hat, dass er ein MENSCH ist (Joh 8,40).
Gott: Jesaja 9,5 hebr. "el gibbor" ist ein göttlicher Held. Was steht im Vers: "man nennt seinen Namen...." dort steht nicht "Er ist der Allmächtige Gott". Moderne Übersetzungen setzen die Vergangenheit hier richtig in die Zukunft - „ein Sohn wird uns gegeben werden - denn das ist, was diese Stelle meint. Es ist hebräische Vergangenheitsprophetie. Psalm 45 ist ein königlicher Psalm; und in Analogie zum „mächtigen Gott“ aus Jes 9,5, könnte „Gott“ einfach als ein königlicher Titel angesehen und so auf Jesus als davidischen Messias angewendet worden sein. Logos und Jesus sollte man ebenfalls nicht verwechseln (Joh 1,1; 1,14). 2. Petr 1:1 werden Gott und (gr. kai) Jesus genannt, also beide. Ebenso in Tit 2:13. In 1. Chronik 29,20 wird JHWH "und" der König genannt. Eine große Anzahl von Grammatikern und Bibelgelehrten haben erkannt, dass das Fehlen des bestimmten Artikels vor „unser Heiland Jesus Christus“ äußerst ungeeignet ist, um den trinitarischen Anspruch, Jesus werde hier „der große Gott“ genannt, zu begründen.
König der Könige: "König der Könige" und "Herr der Herren" soll als Indikator für eine Gottheit dienen. Samolo war ebenfalls höchster König aller Könige (1. Könige 10,23). Nebukadrezar, der König von Babel, war ebenfalls König der Könige (Hesekiel 26,7) und ebenso Artasasta (Esra 7,12). Daniel bringt es auf den Punkt: Du, o König, du König der Könige, dem der Gott des Himmels das Königtum, die Macht und die Gewalt und die Ehre gegeben hat (Daniel 2,37). Gott JHWH hat Jesus alles gegeben und doch wird sich am Ende Jesus dem Vater unterwerfen (1. Korinther 15,28).
Kreator: Alles ist durch dasselbe geworden. (Joh 1:3). Leider benutzen viele Gläubige hier den philosophischen logos (Person), anstatt des biblischen logos (Kraft des Vaters). Durch JHWHs Wort sind die Himmel gemacht, und all ihr Heer durch den Hauch seines Mundes. (Psalm 33:6). Das "Wort" ist der Hauch seines Mundes. GOTT hatte Jesus immer im Sinn (Kol 1:15), als er alles machte und Zentrum von Gottes Plan. Wenn man schon Hebr 1:10 anführt, sollte man auch Hebr 1:2 bedenken „am Ende dieser Tage“ und nicht in Ewigkeit. Auch hier gilt, immer den Kontext beachten.
Licht: Der Sohn ist das Abbild von JHWHs Güte und der Abglanz Seiner Herrlichkeit und Seines ewigen Lichts. Denn bei dir [JHWH] ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht. (Psalm 36,10). Wir sollen selber ein Licht sein. Wenn nun dein Leib ganz licht ist, daß er kein Stück von Finsternis hat, so wird er ganz licht sein, wie wenn ein Licht mit hellem Blitz dich erleuchtet. (Lk 11,36) Auch Zion soll ein Licht sein. Mache dich auf, werde licht! denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir. (Jes 60,1)
Richter: „Denn ER [GOTT] hat einen Tag festgesetzt, an dem ER den Erdkreis richten will mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den ER dazu bestimmt hat“ (Apg 17, 31) „ER [der allein wahre GOTT und Vater] hat ihm Vollmacht gegeben, das Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist“ (Joh 5, 27). Gott JHWH gibt nicht sich selber Vollmacht. Niemand würde auf die Idee kommen, die Richter im AT zu ‚Personen der Gottheit’ zu machen.
Schlussfolgerung:
Man kann natürlich Verse miteinander verbinden wie Mt 28,19; Joh 1,1; 1Joh 5,7 und andere Verse. Wer so ein System anwendet, indem er einfach Verse miteinander verbindet, sagt etwas über sein theologisches System und sein Verständnis von der Bibel aus. Man verbindet wahllos gewisse Verse und bastelt sich so seine Glaubenslehre. Ohne diese Vorgehensweise geht es leider nicht.
Hier ein Beispiel, welche die Lächerlichkeit dieser Methodik entlarvt:
(Ironie Ein) Petrus hat Eva im Garten Eden versucht. Klingt das unlogisch? Wenn man nach der oben erwähnten Methode argumentiert, jedenfalls nicht. Satan in Gestalt einer Schlange verführte Eva dazu, die Frucht zu kosten (1Mo 3). Jesus sagte zu Petrus "Geh mir aus den Augen, du Satan!" (Mat 16,23). Somit ist klar, dass Petrus Satan ist und Eva im Garten Eden verführt hat (Ironie Aus).
Das Problem in diesem Konzept ist das Gleiche wie in der Trinität. Der perfekte menschliche Mittler (1Tim 2:5) verschwindet und nimmt eine unbiblische Gestalt an. Gott kann nicht sterben und lag auch nicht 3 Tage im Grab. Wenn der Messias aber nicht gestorben ist, gibt es keine Erlösung (1Thess 4:14; 1Tim 15). Er musste zwingend "abgeschnitten aus dem Lande der Lebendigen" sein (Jesaja 53:8). Wir sehen wie wichtig es ist, hier ein klares Verständnis zu haben.
JHWH ist unvergleichbar:
Wem denn wollt ihr mich vergleichen, dem ich gleich wäre? spricht der Heilige. (Jesaja 40:25)
Denn wer in den Wolken ist mit JHWH zu vergleichen? Wer ist JHWH gleich unter den Söhnen der Starken? (Psalm 89:6)
Darum bist du groß, JHWH Gott! denn niemand ist dir gleich, und kein Gott außer dir, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben. (2. Samuel 7,22)
JHWH ist einzigartig:
Und er sprach: Auf morgen. Da sprach er: Es sei nach deinem Worte, auf daß du wissest, daß niemand ist wie JHWH, unser Gott. (2. Mose 8,10)
JHWH ist kein Mensch:
Denn ICH bin GOTT und nicht ein Mensch... (Hosea 11,9)
GOTT ist nicht ein Mensch … noch ein Menschenkind … (4Mo 23,19)
Denn ER (GOTT) ist kein Mensch …“ (1Sam 15,29)
JHWH ist reiner Geist und hat alleine Unsterblichkeit.
der allein Unsterblichkeit hat, der ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann, welchem Ehre sei und ewige Macht! Amen. (1Tim 6,16)
Sehet meine Hände und meine Füße, dass ich es selbst bin; betastet mich und sehet, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß ich habe. (Lk 24,39)
JHWH ist Vater und Jeshua unser Bruder
Und sollt niemand Vater heißen auf Erden, denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist. (Mt 23,9)
Haben wir nicht alle einen Vater? Hat nicht ein Gott uns geschaffen? (Mal 1,8)
so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von welchem alle Dinge sind, und wir für ihn, und ein Herr, Jesus Christus, durch welchen alle Dinge sind, und wir durch ihn. (1Kor 8.6)
Gott führt keine Selbstgespräche. Wenn Jesus zu JHWH betet, betet dieser nicht zu sich selber. Jesus sagt, es soll der Wille Gottes geschehen und nicht sein eigener (Mt 6,10). Jesus und JHWH haben nicht den gleichen Willen (Mt 26,42). Jesus spricht von seinem Vater im Himmel (Joh 20,17). JHWH sandte seinen Knecht und nicht sich selber (Jes 53,4).
Die Liste liesse sich beliebig verlängern und zeigt die Absurdität solcher unbiblischen Vorstellungen.
Sehr ausführliche Erklärungen siehe nachfolgenden PDF-Link:
http://www.trinitaet.com/images/PDF/Buecher/Ist_Jesus_Christus_JHWH.pdf