Jesus ist Gott und Mensch! Wirklich?
Die Mehrheit der bekennenden Christen, - seien es Katholiken, östlich Orthodoxe oder Protestanten – glaubt, dass Jesus „ganz Gott“ und gleichzeitig „ganz Mensch“ ist. Damit wollen sie sagen, dass Jesus 100% Gott und gleichzeitig 100% Mensch ist. Diese zwei „Naturen“, - der göttliche Sohn Gottes und der als Mensch geborene Sohn des Menschen, - sollen angeblich in der einen Person Jesus Christus in einer vollkommenen Einheit vorhanden sein. Der technische und theologische Fachbegriff für diese vollkommene Vereinigung und bleibende Einheit der zwei Naturen ist „hypostatische Union“. Um sich also als „orthodox“ (rechtgläubig) bezeichnen zu können, ist man gezwungen zu glauben, dass Jesus Christus der gleichewige, wesensgleiche „Gott der Sohn“, die zweite Person der göttlichen Dreieinigkeit (oder Dreieinheit) ist, während er gleichzeitig auch wahrer Mensch ist: Eine Person mit zwei untrennbaren Naturen, - der perfekte „Gottmensch“.
Seit diese Lehre zum ersten Mal offiziell eingeführt und (oftmals grausam) durchgesetzt wurde – vom Konzil in Chalcedon im Jahre 451 n.Chr., – ist über Generationen hinweg jeder, der es wagte, vernünftige Fragen zu stellen, weil diese Lehre eine biblische und logische Unmöglichkeit ist, geächtet und ausgegrenzt worden.
Auch auf das Risiko hin, „heterodox“ (d.h. nicht „orthodox“) zu sein, will ich einige Fragen stellen, die bezüglich der Person des GOTTES der Bibel und der Natur des Menschen allein auf den Aussagen der Schrift gegründet sind. Das sind Fragen, die viele außergewöhnliche Menschen, die auch den Glauben an den lebendigen GOTT bezeugt haben, in allen Generationen seit dem Konzil von Chalcedon im Jahr 451 n.Chr. gestellt haben; von daher bin ich in meinem Bestreben nach einem vernünftigen und gesunden Bibellesen in keinster Weise ein einsamer Kämpfer.
Bevor wir weitermachen, wollen wir uns absolut klar darüber sein, was den orthodoxen Glauben ausmacht. Für die orthodoxe Christenheit kann Jesus nicht nur bestimmte menschliche Eigenschaften besitzen; er muss sie alle besitzen, damit er vollständig Mensch sein kann. Gleichzeitig kann er nicht nur bestimmte göttliche Eigenschaften haben; er muss sie alle haben, um vollständig Gott sein zu können. Jesus muss gleichzeitig 100% Gott und 100% Mensch sein.
Ein Augenblick des Nachdenkens wird zeigen, dass diese Theorie sowohl nach biblischen wie auch nach logischen Maßstäben indiskutabel ist. Wir wollen uns ein einfaches Beispiel anschauen, das über die Lippen Jesu gekommen ist: „Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel in den Himmeln, auch nicht der Sohn, sondern der Vater allein“ (Matth 24, 36). Dieser Vers ist für die „hypostatische Union-Theorie“ höchst problematisch. Wie kann Jesus „ganz Gott“ sein und so etwas Wesentliches nicht wissen, was Einfluss auf die Geschichte der gesamten Welt haben wird? Hat Jesus die ganze Wahrheit gesprochen, als er sagte, dass er die Stunde wirklich nicht kennt? Und hat er die ganze Wahrheit gesprochen, als er sagte, dass nur der Vater allein die Stunde kennt? Laut Jesus kennt sonst niemand, - nicht einmal die Engel im Himmel und auch er nicht als Sohn, - diese Stunde.
Das übliche verzweifelte Herauswinden aus diesem Dilemma läuft etwa so ab: Man sagt, wenn Jesus behauptet unwissend zu sein, dann trifft das für ihn nur als Mensch zu, aber als Gott trifft es nicht für ihn zu. Da er Gott und Mensch ist, ist er als Gott allwissend (zusammen mit den beiden anderen Personen der Gottheit), aber gleichzeitig sind ihm als Mensch bestimmte Dinge nicht bekannt (zusammen mit vielen anderen Personen aus der menschlichen Rasse).
Aha, jetzt habe ich das verstanden! Jesus sind jener Tag und jene Stunde bekannt und gleichzeitig sind sie ihm nicht bekannt. Er kennt diese Tatsache (weil er als Gott allwissend ist), aber dann spricht er zu sich selbst, dass er sie doch nicht kennt, weil er zugleich ja auch noch Mensch ist! Jesus weiß also, dass er nicht weiß, was er weiß, und das ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit in dieser Sache; - Richtig?
Glauben wir wirklich, dass die Jünger, die zuhörten, als Jesus von dieser „Tatsache“ sprach, für sich dachten: „Oh, der Herr hat damit sagen wollen, dass er von jenem Tag und jener Stunde als Mensch nicht weiß, aber als Gott weiß er sehr wohl davon.“ Vergib mir bitte die Ironie in diesen Zeilen, aber es ist kein Wunder, dass die heidnische Kirche 300 Jahre dafür gebraucht hat, um auf diese sogenannte Antwort zu kommen! Es ist die harte exegetische Tatsache der Schrift, dass Jesus nichts von einem Gegenüber seiner göttlichen und seiner menschlichen Natur gesagt hat. Jesus hat in diesem Beispiel ausdrücklich gesagt, dass „der Vater allein“ von Tag und Stunde weiß, was bedeutet, dass auch keine der angeblichen „zwei Naturen“ von Jesus davon weiß!
Nein, das Problem liegt natürlich nicht in dem, was dieser Text sagt. Das Problem ist, dass der Text im Sinne des Paradigmas der sogenannten „hypostatischen Union“ gelesen wird. Die biblische Exegese muss, koste es was es wolle, den kirchlichen Traditionenangepasst werden, egal wie fatal die Ergebnisse dann auch sind. Aber das kann auch gefährlich nach hinten losgehen!
Lass uns die Wahrheit anschauen, die sich aus der Aussage Jesu ergibt. Es gibt einige Dinge, die er als der Sohn GOTTES nicht kennt. Was hier bei vielen Christen Angst hervorruft, ist die Lehre, dass Jesus 100% Gott und zugleich 100% Mensch ist, was aber zu der widersinnigen Aussage führt, dass Jesus alles weiß und zugleich nicht alles weiß!
Nun, wie möchtest du deinen theologischen Obstkuchen denn gebacken haben? Einfach, in Übereinstimmung mit dem was der Text sagt, oder mit einer Füllung aus von Menschen erdachtem Machwerk versehen, das in Übereinstimmung steht, mit dem was die Kirche seit Jahrhunderten den Menschen unter Androhung von Verfolgung oder Exkommunikation vorgeschrieben hat, zu glauben?
Mensch zu sein bedeutet, dass man mehr oder weniger nur ein begrenztes Wissen hat. GOTT zu sein bedeutet, dass ER keine Begrenzungen und ein perfektes, allumfassendes Wissen hat. Niemand kann beides gleichzeitig haben. Macht man mit dieser Lehre den orthodoxen Jesus nicht schizophren?
Per Definition kann etwas nicht das Gegenteil von sich selbst sein. Etwas kann nicht vollkommen und gleichzeitig unvollkommen sein. Die Gegenwart einer dieser Eigenschaften schließt automatisch die Abwesenheit der anderen mit ein. Jesus war entweder das eine oder das andere. Er kann logischerweise nicht beides gewesen sein. Wenn du glaubst, dass er unbegrenztes und gleichzeitig begrenztes Wissen hat, dann macht das nicht mehr Sinn, als wenn ich dir sage, dass ich gerade einen rechteckigen Kreis ausgesägt habe! Wenn ich zu dir sagen würde, dass der Kreis nicht rund ist, ist er dann noch ein Kreis? Oder wenn ich sagen würde, dass das Rechteck kreisrund ist? Diese Aussagen sind nichts anderes als Unsinn ohne Bedeutung. Sie sind eine absolute Unmöglichkeit, es sei denn, wir gehen leichtfertig und unseriös mit der Definition um, was ein Kreis ist und was ein Rechteck ist. Was würdest du von meiner Zurechnungsfähigkeit halten, wenn ich von heißen Eiswürfeln sprechen würde? In der Fantasie könnte es sie vielleicht geben, aber fühlbar und faktisch gibt es sie nicht.
Wer also sagt, dass jemand allwissend ist und gleichzeitig doch nicht alles weiß, der muss auch sagen, dass „x“ und „nicht x“ gleichzeitig richtig sein kann. Damit wirft man entweder die Bedeutung von Worten über Bord oder man gibt das logische Denken auf; jedenfalls bedeutet dies, dass wir Unsinn reden, der keine Bedeutung für uns haben kann.
Aber kann GOTT nicht alles tun, was ER will? Natürlich kann ER das, - außer den Dingen, die unvereinbar mit seinem Gottsein sind! Kann ER schlecht sein wollen oder dumm? Kann ER der Teufel sein oder ein Nichts? Das kann niemals sein! Der GOTT der Christen ist der ewige GOTT Israels, der GOTT des Universums und ER will und kann niemals etwas anderes sein als GOTT. ER ist der GOTT der Wahrheit, der nicht lügen kann.
Wenn wir also sagen wollen: „GOTT hat und hat nicht“ oder „GOTT ist und ist nicht“, dann sind unsere Aussagen in diesem Moment bedeutungslos. Wird GOTT sich über unseren Unsinn freuen? Wenn wir sagen: „Jesus ist gleichzeitig vollkommener Gott und vollkommener Mensch“, dann sprechen wir von zwei gegensätzlichen Dingen, die nicht möglich sein können, auch für den Allmächtigen nicht! Seien wir ehrlich: Es gibt einige Dinge, die auch GOTT nicht tun kann oder ER hört auf, GOTT zu sein.
Wir wollen ein anderes biblisches Beispiel heranziehen, um das Dilemma der „orthodoxen“ Gott und Mensch-Theorie zu beleuchten. Jesus sagt in Johannes 4, 24, dass GOTT Geist ist. Jesus meint damit, dass GOTT (den er in dem vorangegangenen Vers „der Vater“ nennt) durch SEINEN Geist wirkt und handelt. Dies sollte selbstverständlich sein, weil ER vor dem materiellen Universum existierte. GOTT schuf die Materie und besteht nicht aus dem, was ER geschaffen hat. Deshalb ist es unmöglich, dass GOTT, der Geist ist, aus etwas gemacht ist, das zerfallen/verwesen oder sich verwandeln kann. Als Geist existiert ER außerhalb der Schöpfung, und anders als die Materie, kann Er nicht geteilt werden. Deshalb kann GOTT auch sagen: „ICH, der HERR, ICH habe MICH nicht geändert“ (Mal 3, 6). Fundamental für den GOTT der Bibel ist SEINE Transzendenz und SEINE – wie die Theologen sagen - Immutabilität, SEINE unveränderliche Natur.
Die Abwesenheit von Veränderung in SEINER Ganzheit ist die Grundlage für die Abwesenheit jeglicher Teilbarkeit. GOTT füllt Raum und Zeit in diesem physikalischen Universum, aber nichts in diesem Universum wird dadurch zu GOTT, dass es vom IHM erfüllt wird. Das Universum kann IHN nicht fassen. GOTT ist Geist und keine veränderliche Materie, denn ER ist der unteilbare EINE.
GOTT hat eine klare Linie der Unterscheidung zwischen SICH SELBST als Geist und dem Menschen als „Fleisch“ gezogen. Als die Israeliten in einer schwierigen Zeit nach Ägypten zogen und dort Hilfe suchten, wurden sie angeklagt, weil sie ein törichtes Tauschgeschäft machten. GOTT hat sie ironisch darauf hingewiesen: „Ägypten ist Mensch und nicht GOTT, und seine Rosse sind Fleisch und nicht Geist“ (Jes 31, 3). Die Kategorien von Fleisch und Geist dürfen nicht verwechselt oder vermischt werden. Beachte bitte, dass GOTT hier Menschen und Pferde in ein und dieselbe Kategorie des physikalischen „Fleisches“ einordnet und SICH als Geist in eine andere Kategorie. Es sind die heidnischen Völker, die Heiden, die immer Geist und Materie vermischen; die Bibel nennt diese Sünde Götzendienst!
Jesus wusste das. Vergleiche bitte, wie Jesus GOTT, der Geist ist, definiert hat und wie er sich selbst beschrieben hat. Nach seiner Auferweckung aus dem Tod hat Jesus seine Jünger herausgefordert: „Seht meine Hände und meine Füße, ich bin's selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe“ (Luk 24, 39). Jesus sieht sich also auch in seinem Auferstehungszustand vollkommen physikalisch. Jesus stellt sich damit in eine gänzlich andere Kategorie als „den Vater“, DEN er für uns als Geist definiert hat.
Deshalb wird der GOTT der Bibel als von Natur aus „unsterblich“ definiert. In einem kurzen Brief schreibt er Apostel Paulus zwei Mal, dass GOTT unsterblich ist. Er schreibt, dass „der alleinige GOTT“ „ewig, unvergänglich und unsichtbar“ ist (1. Tim 1, 17). Das spezielle griechische Wort, das hier für „unvergänglich“ steht, bedeutet „nicht zerstörbar“. GOTT ist Geist und als solcher kann SEINE essentielle Natur niemals vergehen. Per Definition ist GOTT ewig unverweslich!
In dem gleichen Brief schreibt Paulus ein weiteres Mal, dass dieser GOTT, „allein Unsterblichkeit hat“ (1. Tim 6, 16). Hier benutzt Paulus ein anderes Wort, um die Unsterblichkeit zu vermitteln. Es ist das Wort, das „niemals sterben“, „ungeeignet für den Tod“ bedeutet. Per Definition besitzt GOTT „allein“, und nur ER allein, die Eigenschaft, niemals sterben zu können. Es ist GOTT unmöglich, zu sterben! Wenn wir diese zwei Verse zusammenstellen, sollten wir verstehen können, dass GOTT „allein“ der „alleinige GOTT“ ist, DER Unsterblichkeit besitzt und per Definition nicht sterben kann und deshalb nicht vergehen/verwesen kann.
Vergleiche nun Jesus damit. Die Schrift sagt uns, dass Jesus, als er ins Grab gelegt wurde, in einem Zustand der „Verwesung“ war (Apg 2, 27). Jesus war tot und verweslich, denn er war ein Mensch. Und hätte es nicht die Treue und die Kraft seines GOTTES und Vaters gegeben, DER allein Unsterblichkeit hat, dann wäre Jesus in dem Grab verrottet. (Es ist kein Zufall, dass jeder einzelne Vers im NT, der von der Auferweckung Jesu berichtet, uns sagt, dass es GOTT war, DER ihn aus dem Grab von den Toten herausgebracht hat. Jeder Vers! Es gibt keinen Vers, der uns irgendwo sagt, so wie es viele unserer Lieder und Chorsätze tun, dass Jesus sich selbst von den Toten auferweckt hat. GOTT belohnte den treuen Gehorsam Jesu mit der Gabe der Unsterblichkeit.) Der Tod kann Jesus kein weiteres Mal antasten. Und dies ist Hoffnung eines jeden, der an Christus glaubt, welcher der „Erstling unter denen, die entschlafen sind“ [d.h. die tot sind] ist (1. Kor 15, 20). Weil er lebt, leben auch wir und werden durch die Auferweckung für immer leben. Jesus ist der erste Mensch, dem GOTT die Unsterblichkeit gegeben hat. Er hatte sie nicht schon immer. Jesus war ein verweslicher Mensch, denn er ist gestorben. Jesus wird jetzt „der Lebendige“ genannt, aber er sagt: „Ich war tot, doch nun lebe ich für immer und ewig“ (Off 1, 18 HfA). Das kann man von GOTT nicht sagen.
Ich weiß, dass ich gefragt werden werde, wie ich gerettet werden kann, wenn Jesus nicht Gott ist? Man hat mir oft versichert, dass nur GOTT groß genug ist, um den unermesslich hohen Preis für alle Sünden der Welt zahlen zu können. Deshalb muss Jesus Gott und Mensch gewesen sein, denn ein sogenannter „nur Mensch“ kann kein ausreichend großer Retter aller Menschen gewesen sein.
Halte jetzt einmal inne und denke über diese Behauptung nach. Wenn Jesus der präexistierende, vormenschliche göttliche Sohn ist, der er angeblich sein soll, dann muss diese Person wegen seiner Gottheit unsterblich sein und kann deshalb auch nicht am Kreuz für meine Sünden gestorben sein. Und es würde weiterhin auch im Widerspruch zu der Tatsache stehen, dass Jesus „zwei Naturen“ hat und dass es nur seine menschliche Natur war, die am Kreuz gestorben ist. Wie können Trinitarier an dieser Theorie immer noch festhalten, dass Jesus Gott sein muss, da wir sonst keinen Retter haben, wenn es doch nur seine menschliche Natur war, die gestorben ist? Nach dieser Theorie ist der göttliche Teil bzw. die göttliche Natur jedenfalls nicht gestorben! Nach ihr war es nur die „nur Mensch-Natur“ von Jesus, die starb. Du darfst auch nicht vergessen, dass nach der Theorie der „hypostatische Union“ die zwei Naturen ohnehin untrennbar sind!
Nach dieser weit verbreiteten Theorie bin ich also immer noch ohne Retter. Man hat mir einen Gottmenschen hinterlassen, der per Definition nicht sterben kann, aber trotzdem gestorben ist! Es hat bis jetzt noch keinen einzigen Theologen gegeben, der in der Lage war, dieses zu erklären, was ein sicheres Zeichen dafür ist, dass es ein von Menschen gemachter „Gottmensch“ ist, den die Kirche sich da ausgedacht hat.
Die wichtige Frage ist also folgende: Wie rettet uns der Tod Jesu? Jesus erklärt es so: „Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben habe“ (Joh 3, 14-15). Mit diesen Worten bezieht er sich auf das in 4. Mose 21, 7-9 berichtete Ereignis, in dem die Menschen an den Bissen von giftigen Schlangen starben. Mose wurde von GOTT angewiesen, eine eherne Schlange zu machen und sie auf einem Stab so zu befestigen, dass alle sie sehen konnten; alle, die glaubten, wenn sie auf sie schauten, wurden von der tödlichen Wirkung des Schlangengifts gerettet. Jesus setzt dieses Ereignis mit dem Glauben an ihn gleich: „Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben habe.“ Eins sollte hier sehr klar sein: Die Rettung der Tausende, die auf die eherne Schlange geschaut haben, hatte nichts mit irgendeiner in dieser aus Metall gefertigten Schlange innewohnenden Eigenschaft zu tun; sie wurden von GOTT gerettet wegen ihres Glaubens an SEINE Verheißung, dass jeder, der schaut und glaubt, gerettet würde. GOTT sagte zu Mose: „Mache dir eine Schlange und tu sie auf eine Stange! Und es wird geschehen, jeder, der gebissen ist und sie ansieht, der wird am Leben bleiben“ (4. Mose 21, 8). Im nächsten Vers wird bestätigt, dass jeder, der den Glauben hatte, zu schauen, am Leben blieb. Das Gleiche gilt für alle, die mit einem gehorsamen Glauben an ihre Errettung auf Jesus schauen. Es ist die rettende Kraft GOTTES in Christus, die von Sünde und Tod rettet. Deshalb ist es nicht eine in Christus innewohnenden Struktur, die rettet, sondern es ist unser GOTT und Vater, der uns in und durch Christus rettet. Rettung ist voll und ganz GOTTES Werk, und geschieht allein durch SEINE Gnade. Jesus ist das vermittelnde und instrumentelle Organ, durch das GOTT rettet. Ganz sicher „erniedrigte Jesus sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz“ (Phil 2, 8).
Wir dürfen die Tatsache nicht übersehen, dass Jesus als der sündlose und vollkommen gehorsame Sohn, der immer seinen GOTT und Vater erfreute, bestens geeignet war, der eine zu sein, der für jeden Menschen ein perfektes Opfer darbringen konnte (s. 1. Tim 2, 6). Er war das Lamm ohne Makel.
Lass uns das Ganze zu einem Ende bringen. Kann eine Person unbegrenzt und zugleich begrenzt sein? Kann eine Person, auch GOTT, unbeschränkt und trotzdem gleichzeitig beschränkt sein? Kann eine Person ein unvergänglicher und unsterblicher Geist sein und gleichzeitig ein verweslicher und dem Tod geweihter Körper sein? Wir haben genügend angeführt, um die Theorie der „hypostatischen Union“ von den zwei vollständig unterschiedlichen Naturen in dem einen Gottmenschen der kirchlichen „Orthodoxie“ ernsthaft infrage stellen zu können. Ja, wir dürfen ganz selbstbewusst feststellen, dass der Jesus, der „ganz Gott“ und gleichzeitig „ganz Mensch“ ist, in Wirklichkeit weder GOTT noch Mensch ist. Und wir werden einmal danach gerichtet werden, wie gut wir mit Intelligenz auf die offenbarten Wahrheiten eingehen. Ein falscher Glaube wird Verblendung genannt (2. Thess 2, 11-12 NGÜ)
Von Greg Deuble, Australien In „Focus on the Kingdom; September 2015”