Das Wesen der Präexistenz im Neuen Testament
„In der christlichen Tradition ist das Neue Testament lange Zeit durch die Brille der späteren konziliaren Glaubensbekenntnisse gelesen worden ... Wenn man von Jesus als dem Sohn GOTTES spricht, dann hatte das im ersten Jahrhundert eine völlig andere Bedeutung, als in der Zeit nach dem Konzil von Nicäa (325 n. Chr). Wenn von seiner Präexistenz die Rede ist, so muss sie wohl in den meisten, wenn nicht sogar in allen Fällen, in Analogie mit der Präexistenz der Thora verstanden werden, um auf den ewigen göttlichen Vorsatz hinzuweisen, der durch ihn erfüllt worden ist und nicht als Präexistenz einer vollumfänglich persönlichen Art.“ [1]
„Die etablierten Kirchen sind einer bestimmten Lehre über Jesus verpflichtet, aber Fachleute des frühen christlichen Denkens hinterfragen kritisch die Argumente, durch die es zu dieser Lehre gekommen ist. Neutestamentler fragen, ob das Neue Testament sie überhaupt lehrt und Kirchengeschichtler wundern sich über die Kluft, die zwischen Jesus und dem vollentwickelten christlichen Glauben besteht. Diese Fragen sind sehr beunruhigend, denn sie lassen vermuten, dass sich die Christenheit in einem schlechteren Zustand befinden könnte, als man denkt. Möglicherweise ist sie nicht eine im Grunde genommen gesunde Konstruktion, die nur modernisiert werden müsste, sondern eine, die radikal umkonstruiert werden müsste ... Das Neue Testament deutet niemals an, dass der Ausdruck ‚Sohn GOTTES‘ einfach ‚GOTT‘ bedeutet.“ [2]
[Die Evangelikalen bestehen jedoch auf dieser Gleichsetzung, wenn jemand als Christ gelten will!]
[Die Evangelikalen bestehen jedoch auf dieser Gleichsetzung, wenn jemand als Christ gelten will!]
„Wenn der Jude etwas als vorherbestimmt bezeichnen wollte, sprach er davon, als ob es bereits im Himmel ‚existierte„“. [3] [Daher haben „präexistenzielle“ Aussagen im NT in Wirklichkeit etwas mit Vorherbestimmung und Prädestination zu tun. Es waren die Griechen, die diese Art des jüdischen Denkens missverstanden und Jesus in eine kosmische Figur verwandelt haben, welche die Erde von außerhalb des Raums betreten hat. Aber ist solch ein Jesus ein Mensch? Ist so einer der wahre Messias Israels?]
Viele engagierte Christen sind derzeit in den gnostischen und mystischen Tendenzen, die die Kirchen beeinflussen, geübt. Aber viele wissen nicht, dass philosophische, mystische Vorstellungen vom zweiten Jahrhundert an über die „Kirchenväter“, die von heidnischer Philosophie erfüllt gewesen sind und den Grundstein der Glaubensbekenntnisse gelegt haben, die jetzt „orthodox“ [rechtgläubig] genannt werden, in die Kirche eingedrungen sind. Der Same der Trinitätslehre war im Denken Justins des Märtyrers, dem christlichen Apologeten des zweiten Jahrhunderts, eingepflanzt, der „im Platonismus die größte Annäherung an das Christentum fand und fühlte, dass kein Bruch mit seinem Geist und seinen Prinzipien erforderlich war, um in das größere Licht der christlichen Offenbarung hineingehen zu können.“ Die Kräfte, die daran arbeiteten, die apostolische Lehre zu verändern, stammten aus dem Heidentum ... Die Denkgewohnheiten, die die Heiden in die Kirche brachten, sind ausreichend genug, um die Verfälschung der apostolischen Lehre zu erklären, die in der nachapostolischen Zeit begann.“ [4]
Intelligente Christen müssen über diese verderblichen Einflüsse und wie sie bis heute von vielen als Schrift „kanonisiert“ werden, informiert sein. Einsicht bedeutet das Erkennen des Unterschieds zwischen geoffenbarter Wahrheit und heidnischen, philosophischen Lehren, die außerhalb der Bibel entstanden sind und doch das beeinträchtigt haben, was jetzt „Orthodoxie“ [richtige christliche Lehre] heißt.
Ich möchte den Leser bitten, über die verheerenden Auswirkungen nachzudenken, die die Nichtbeachtung der jüdischen Art des Denkens nach sich gezogen haben, die in der Bibel zu finden ist, die von Juden (mit Ausnahme von Lukas) geschrieben worden ist. Klar, wenn Juden unter „Präexistenz“ nicht das verstehen, was wir darunter verstehen, dann sind wir ihnen gegenüber für das Missverständnis in grundlegenden Fragen, wer Jesus ist, verantwortlich. Es gibt einen großen Unterschied zwischen prädestiniert oder vorherbestimmt und tatsächlich existierend. Die griechische Philosophie hat an einen "zweiten Gott", einen nicht-menschlichen Mittler zwischen dem Schöpfer und der Welt geglaubt. Der wahre Jesus aber ist der „Mensch Messias“, der einzige Mittler zwischen Gott und Mensch (1 Tim. 2:5). „Für uns Christen gibt es einen GOTT, den Vater, und einen Herrn Messias“ (1 Kor. 8:4-6). Achte genau darauf, wie Paulus den Einen GOTT definiert hat.
Das Neue Testament ist ein durch und durch jüdisches Buch. Seine Autoren waren alle Juden außer wahrscheinlich Lukas (der aber so jüdisch wie jeder andere der Autoren im Hinblick auf seine offensichtliche Freude an dem jüdischen Heil [Joh 4,22] gewesen ist, das in Jesus sowohl Juden als auch Heiden angeboten wird). Heutige Bibelleser gehen an grundlegende biblische Themen mit einer tief verwurzelten griechischen Lebensauffassung heran. Diese haben sie von den Kirchen und den frühen nachbiblischen Glaubensbekenntnissen übernommen, die die Tatsache übersehen, dass Jesus ein Jude gewesen ist, der in jüdischen Kategorien gedacht und gelehrt hat.
Es gibt eine antisemitische Tendenz im traditionellen, bekenntnistreuen Christentum, die erkannt und aufgegeben werden muss. Sie hat die christliche Lehre dramatisch in Mitleidenschaft gezogen. Sie hat die Art und Weise betroffen, wie wir die Person Jesu, des Messias, definieren.
Die Vorstellung, dass sich die Seele vom Körper trennt und mit vollem Bewusstsein getrennt von dem Körper überlebt, ist ein völlig unjüdische Vorstellung (das ist auch im Alten Testament die gängige Perspektive - und die neutestamentliche Lehre über die Natur des Menschen ist auf dem Alten Testament gegründet). Die heutigen Leser der Bibel sind schockiert, dass in der Bibel der ganze Menschstirbt und in die Bewusstlosigkeit („den Schlaf“) geht und nur durch die künftige Auferstehung des ganzen Menschen wieder ins Leben zurückkehrt. Das traditionelle Christentum hält weiter an der irrigen Vorstellung fest, dass der Mensch eine „unsterbliche Seele“ hat, die den Tod überlebt. Viele Bibelleser haben der Aussage des Interpreters Dictionary of the Bible nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt:
"Kein biblischer Text ermächtigt zu der Aussage, dass die Seele im Moment des Todes von dem Körper getrennt ist“. [5]
Die Vorstellung, dass Jesus vor seiner Geburt in Bethlehem wirklich lebendig und im Besitz des Bewusstseins gewesen ist, ist ebenfalls eine völlig unjüdische Idee. Im hebräischen Denken existiert der Mensch vor seiner Geburt nicht bewusst. Die Präexistenz der Seelen gehört in die Welt der griechischen Philosophie und ist von einigen Kirchenvätern (vor allem von dem philosophisch und mystisch gesinnten Origenes) geglaubt worden. Aber sie hatten diese Idee nicht aus der Bibel ableiten können.
Ein Teil der Buße ist die Bereitschaft, uns einzugestehen, dass wir getäuscht worden sind, dass wir nicht über ausreichende Informationen verfügt haben, um gute Entscheidungen im Zusammenhang mit biblischen Fragen treffen zu können.
Eine äußerst wichtige Tatsache, die wir kennen müssen, ehe wir zu verstehen versuchen, wer Jesus war, ist diese:
„Wenn der Jude sagte, dass etwas ‚prädestiniert„, dann dachte er, dass dieses bereits in einer höheren Sphäre des Lebens ‚existiert„. Die Weltgeschichte ist daher prädestiniert, weil sie in gewissem Sinne bereits präexistiert und somit festgelegt ist. Diese typisch jüdische Konzeption der Prädestination ist von der griechischen Idee der Präexistenz durch das Vorherrschen des Gedankens einer ‚Präexistenz‘ in der göttlichen Bestimmung zu unterscheiden.“ [6]
Unsere theologischen Experten sagen uns weiterhin, dass diese typische Art des jüdischen Denkens deutlich im 1. Petrusbrief dargestellt ist. Dieses erinnert uns sofort daran, dass Petrus seine jüdische (auf der hebräischen Bibel basierende) Denkweise nicht aufgegeben hat, als er Christ geworden ist. Petrus hat seinen Brief „an die auserwählten Fremdlinge in der Zerstreuung nach der Vorsehung (prognosis) GOTTES des Vaters“ gerichtet (1. Petr 1, 1-2). Petrus hat geglaubt, dass alle Christen vorersehen worden sind, was aber nicht bedeutet, dass wir alle präexistiert haben!

Petrus` Lehre von den zukünftigen Dingen ist von dem gleichen Gedanken durchdrungen, dass alles in GOTTES großem Plan vorherbestimmt ist. GOTT sieht alles vor Sich ausgebreitet. Diejenigen, die die Gabe des Heiligen Geistes haben, werden an der Perspektive GOTTES teilhaben und im Glauben erkennen, dass die Realitäten in GOTTES Plan erst in der Zukunft auf der Erde Realitäten werden. Laut Petrus war der Messias vorausgesehen, nicht nur sein Tod für unsere Sünden, sondern die Person des Messias selbst(1. Petr 1, 20). Petrus verwendet das gleiche Wort, um die „Existenz“ des Sohnes GOTTES in dem Plan GOTTES zu beschreiben, mit dem er auch die „Existenz“ der christlichen Gemeinde (V. 2) beschrieben hat.
Obwohl der Messias vorausgesehen war (noch nicht bekannt, aber vorerkannt, so wie Jeremia es vor seiner Geburt war; Jer 1, 5), ist er aber erst bei seiner Geburt in tatsächliche Existenz gebracht worden (Luk 1, 35). Dies ist eine typisch jüdische Art, den Heilsplan GOTTES für die Menschheit zu verstehen. ER führt den Plan zum richtigen Zeitpunkt aus.
Die Art der „Präexistenz“, die Petrus im Kopf hat, ist die Art, die in das jüdische Umfeld und nicht in die griechische Atmosphäre des späteren nachbiblischen Christentums passt.
„Wir haben kein Recht, zu behaupten, dass Petrus mit der Idee der Präexistenz Christi beim Vater vor der Inkarnation vertraut gewesen ist, [wir sind daher nicht berechtigt, zu behaupten, dass Petrus ein Trinitarier war!]. Denn diese Idee ist nicht notwendigerweise in seiner Beschreibung des Christus als ‚ersehen vor Grundlegung der Welt„ impliziert, da auch die Christen Objekte der Vorsehung GOTTES sind. Alles, was wir sagen können ist, dass der Ausdruck pro kataboles kosmou [vor Grundlegung der Welt] die Reichweite und Bedeutung des über das Alltägliche hinausgehenden Dienstes und Werkes Christi bestätigt ... Petrus hat seinen Glauben an die Göttlichkeit Christi nicht zu einer Bestätigung seiner Präexistenz hin ausgedehnt: seine Christologie ähnelt eher der Christologie der ersten Kapitel der Apostelgeschichte als der Christologie des Johannes und des Paulus“. [7]
Petrus, als der führende Apostel (Matth 10, 1), hätte keine Sympathie für eine trinitarische oder arianische (mit den heutigen Zeugen Jehovas zu vergleichende) Sicht von Jesus gehabt.
Wir bemerken auch, dass für Petrus das zukünftige Heil der Christen, das Königreich, das sie bei der Wiederkunft Christi ererben sollen, ebenfalls bereits im Himmel wartet, „bereit, in der letzten Zeit geoffenbart zu werden“ (1. Petr 1, 10-11). Das zweite Kommen wird damit eine „Apokalypse“ oder Enthüllung dessen sein, was jetzt bereits „existiert“, aber vor unseren Augen noch verborgen ist. So heißt es von Jesus, dass er „vorersehen“ war und darauf wartete, zur rechten Zeit GOTTES offenbart zu werden (1. Petr 1, 20). Weder das Reich GOTTES noch Jesus existierten real im Voraus. Sie waren aber schon vor Grundlegung der Welt geplant.
Paulus benutzt das gleiche Konzept und die gleiche Sprache, wenn er über die zukünftige Auferstehung und die Unsterblichkeit der Heiligen spricht. Er sagt, dass wir bereits einen Bau von GOTT „haben“, „ein Haus, das für das kommende Zeitalter passt.“ [8] Unsere zukünftigen Auferstehungskörper „existieren“ bereits in GOTTES Plan und können daher als wirklich gedacht werden, weil es sicher ist, dass sie in der Zukunft offenbart werden. In diesem Sinne „haben“ wir sie bereits, obwohl wir sie natürlich noch nicht buchstäblich haben. Das gleiche gilt für den Schatz, den wir im Himmel haben. Er ist uns für unsere Zukunft verheißen. Wir werden als Lohn das Erbe empfangen (Kol 3:24), wenn Christus ihn bei seinem zukünftigen Kommen vom Himmel mit auf die Erde bringt.
Vorherbestimmung anstatt wörtliche Präexistenz
Wenn wir einmal diese grundlegende Tatsache der jüdischen (und biblischen) Theologie und dieses Denkens begriffen haben, wird es nicht schwierig sein, unser Verständnis von anderen Stellen in Ordnung zu bringen, in denen das gleiche Prinzip der „Existenz“, auf die die eigentliche Offenbarwerdung erst später folgt, zu finden ist. So sagt Jesus in Johannes 17, 5: „Und nun verherrliche DU mich, Vater, bei Dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei Dir hatte, ehe die Welt war.“ Auf der Grundlage von 2. Kor 5, 1 wird ein Christ in der Zukunft nach der Auferstehung bei der Rückkehr Christi sagen können, dass er jetzt erhalten hat, was er bereits vorher „hatte“, i.S. von: was für ihn in GOTTES Plan festgelegt war. Christen sollen einen Schatz im Himmel haben (Markus 10, 21); das ist eine Belohnung, die jetzt bei GOTT aufbewahrt wird und dazu bestimmt ist, in der Zukunft übertragen zu werden. Damit will man nur sagen, dass die Christen eines Tages in der Zukunft „das Reich ererben werden, das ihnen seit Grundlegung der Welt bereitet ist!“ (Matth 25, 34).
Wenn Jesus sagt, dass er die Herrlichkeit „hatte“, für die er hier betet (Joh 17:5), dann bittet er einfach um eine Herrlichkeit, von der er gewusst hat, dass GOTT sie von Anfang an für ihn bereitet hatte. [9] Diese Herrlichkeit existierte in GOTTES Plan und in diesem Sinne „hatte“ sie Jesus bereits. Wir stellen fest, dass Jesus nicht gesagt hat: „Gib mir die Herrlichkeit zurück, die ich hatte, als ich bei Dir vor meiner Geburt gelebt habe.“ Diese Vorstellung wäre dem Judentum völlig fremd gewesen. Es ist vollkommen unnötig und sogar falsch, heidnische Ideen in die Texte der Heiligen Schrift hineinzulesen, wenn sie so, wie sie in ihrem jüdischen Umfeld stehen, für uns einen guten Sinn ergeben. Die Beweislast liegt bei denen, die an eine wortwörtliche Präexistenz glauben, zu zeigen, dass die Texte nicht in ihrem eigenen jüdischen Kontext erklärt werden können.
Die sogenannte „Präexistenz“ Jesu im Johannesevangelium weist auf seine „Existenz“ im Plan GOTTES hin. Die Kirche ist durch die Einführung einer nichtbiblischen Sprache in Mitleidenschaft gezogen worden. Es gibt in der griechischen Sprache ein passendes Wort für „echte“ Präexistenz (Prouparchon). Es ist sehr bezeichnend, dass es in der Schrift nirgendwo vorkommt, aber in den Schriften der griechischen Kirchenväter des zweiten Jahrhunderts zu finden ist. Diesen griechischen Auslegern der Heiligen Schrift ist es nicht gelungen, die hebräischen Kategorien des Denkens zu verstehen, in denen das Neue Testament geschrieben worden ist.
Die sogenannte „vormenschliche Existenz“ Christi in der Bibel bezieht sich auf die vorherige Existenz Jesu im Plan und in der Vision GOTTES. Präexistenz in der Bibel bedeutet nicht das, was in den späteren Glaubensbekenntnissen damit gemeint ist: Die tatsächliche, bewusste Existenz des Sohnes GOTTES vor seiner Geburt, dem Zeitpunkt als er die Erde betrat und die menschlichen Bedingungen im Durchgang durch den Schoß seiner Mutter übernahm.
Die jüdische und biblische Vorstellung von Präexistenz ist für Jesu Verständnis seiner selbst als Sohn des Menschen von großer Bedeutung. Der Menschensohn ist in dem Buch Daniel zu finden. Er „präexistiert“ hier nur in dem Sinne, dass GOTT uns einen Blick auf ihn in seinem Plan für die Zukunft werfen lässt. Der Sohn des Menschen ist ein Mensch - das ist das, was diese Worte bedeuten. Was wir nach Johannes Willen verstehen sollten ist, dass der menschliche Messias vor seiner Geburt (in GOTTES Plan) im Himmel war und in Daniels Vision in die Zukunft zu sehen war (Dan 7; Joh 6, 62). Jesus hat bei seiner Himmelfahrt die Position eingenommen, die zuvor für ihn in GOTTES Plan vorbereitet worden war. Kein Text sagt, dass Jesus zu Gott zurückging (Upostrepho), jedoch wurde diese Vorstellung zu Unrecht in einige moderne englischsprachige Übersetzungen importiert, um die „Orthodoxie“ zu unterstützen. Solche Übersetzungsfehler des griechischen „zum Vater gehen“ als „zurück zum Vater gehen“ erzählen ihre eigenen Geschichten. 10 Die Übersetzungen der Bibel sind verfälscht worden, um traditionelle, nachbiblische Vorstellungen von Jesus widerspiegeln zu können.
Der Menschensohn ist kein Engel. Kein Engel ist jemals „Menschensohn“ (=Mitglied der menschlichen Rasse - aus gutem Grund die bevorzugte Selbstbezeichnung Jesu) genannt worden. Den Messias als Engel zu bezeichnen, wäre ein Durcheinanderbringen der Kategorien gewesen. Deshalb berichten die Gelehrten zu Recht, dass die Vorstellung der Präexistenz des Messias „vor seiner Geburt in Bethlehem dem Judentum unbekannt ist.“ Nach allem, was von dem Messias im Alten Testament vorhergesagt ist, gehört er von seinem Ursprung her zur menschlichen Rasse:
„‚Das Judentum hat zu keiner Zeit etwas von einer besonderen Präexistenz des Messias, die seiner Geburt als Mensch vorausgegangen ist, gewusst„ (Dalman, Words of Jesus, S. 128-32, 248, 252). Die Vorherrschaft dieser Vorstellung in einem der jüdischen Kreise ist nicht ernsthaft aufrechtzuerhalten. Das Judentum hat nichts von dem [buchstäblich] präexistenten vollkommenen Menschen gewusst.“ [11]
Den Anspruch erheben, “vor Abraham zu sein” (Joh 8, 58) bedeutet nicht, dass du dich erinnerst, vor deiner Geburt lebendig gewesen zu sein. Das ist Denken wie die Griechen, die an die Präexistenz der Seelen geglaubt haben. Im hebräischen Denken des Neuen Testaments kann man als Teil des Planes GOTTES „präexistieren“, so wie auch die Stiftshütte, der Tempel, die Buße und andere wichtige Elemente der göttlichen Bestimmung präexistiert haben. Auch Mose hat in diesem Sinne laut einem Zitat, auf das wir später noch eingehen werden, „präexistiert“. Der Apostel Johannes konnte auch sagen, dass Christus „von Grundlegung der Welt an“geschlachtet ist (Off 13, 8). Das alles gibt uns äußerst wertvolle Anhaltspunkte für die Art und Weise, wie die neutestamentlichen Schreiber „Präexistenz” verstanden haben.
Es gibt mehrere Beispiele von Vergangenheitsformen in der hebräischen Bibel, die sich in Wirklichkeit auf zukünftige Ereignisse beziehen. Sie sind "Vergangenheit", weil sie festgelegte Ereignisse in GOTTES Ratschluss beschreiben und daher garantiert realisiert werden. Bibelleser missachten eben diese jüdische Denkweise, wenn sie voreilig zu dem Schluss kommen, dass Jesus, als er gesagt hat, dass er die Herrlichkeit beim Vater „hatte“ ehe die Welt war, gemeint habe, dass er bereits zu dieser Zeit am Leben war (Joh 17, 5). Sicherlich ist aus einem westlichen Blickwinkel das traditionelle Verständnis vernünftig. Aber können wir dem Messias nicht die Ehre geben, indem wir versuchen, seine Worte in ihrem eigenen hebräischen Umfeld zu verstehen? Sollte die Bibel nicht im Lichte ihres eigenen Kontexts interpretiert werden und nicht im Lichte unserer späteren Glaubensbekenntnisse?
Keine Präexistenz Jesu bei Matthäus, Markus und Lukas
Über eine wirkliche Präexistenz Christi gibt es bei Matthäus, Markus, Lukas, Petrus, in der Apostelgeschichte und im ganzen Alten Testament ein beredtes Schweigen. Nicht nur, dass sie nicht auf einen vormenschlichen Sohn GOTTES hindeuten, nein, sie widersprechen dieser Idee, indem sie von dem Ursprung (Genesis) Jesu (Matth 1, 18) und von seiner Zeugung als Sohn (Matth 1, 20) in Marias Mutterleib sprechen. [12] Beachte bitte, dass für Arianer und Trinitarier, die glauben, dass Jesus schon lange vor seiner Konzeption/Zeugung in Maria in der Ewigkeit gezeugt worden ist, dieses eine zweite Zeugung bedeuten würde. [13] Lukas weiß nichts von einer solchen Idee. Unvoreingenommene Leser werden sehen (wie durch eine Vielzahl biblischer Experten anerkannt), dass der Jesus von Matthäus, Markus, Lukas, der Apostelgeschichte und Petrus ein Mensch ist, der bei seiner „Zeugung“ und Geburt, wie alle anderen menschlichen Personen auch, entstanden ist. Er hat nicht präexistiert. Matthäus spricht sogar von der „Genesis“ Jesu in Matth 1, 18.
Es ist ein schwerwiegender Betrug am Evangelium, das Johannes geschrieben hat, wenn man ihn so versteht, dass er einen anderen Jesus als Matthäus, Markus und Lukas lehrt – einen, der in Wirklichkeit ein Engel ist oder GOTT, der als Mensch erscheint. Solch ein nicht-menschlicher Messias ist nicht nur dem Rest des Neuen Testaments fremd, sondern auch der ganzen Offenbarung GOTTES im Alten Testament im Bezug auf Seine Beschreibung des kommenden Messias. 5. Mose 18, 15-18 sagt ausdrücklich, dass der Messias aus einer Familie in Israel kommen soll. In diesem wichtigen christologischen Text wird ausdrücklich gesagt, dass der Messias nicht GOTT ist, sondern GOTTES Beauftragter, der aus der Mitte des Volkes heraus geboren werden wird. Alle Juden, die dem Messias freudig entgegengesehen haben, haben eine menschliche Person und keinen Engel, viel weniger noch GOTT selbst erwartet! Obwohl die Juden nicht verstanden hatten, dass der Messias auf übernatürliche Weise geboren werden sollte, ist auch diese wundersame Zeugung in Wirklichkeit vorhergesagt worden (Jesaja 7, 14; Matth 1, 23). Ein „vormenschlicher“ Messias ist allerdings nirgendwo angedeutet worden.
Gemäß Jesaja 44, 24 ist GOTT bei der ursprünglichen Schöpfung ohne Begleiter gewesen. Jesus hat in den Evangelien die Schöpfung dem Vater zugeschrieben (Mark 10, 6; Matth 6, 30; Luk 12, 28) und keine Erinnerung gehabt, Handelnder in der ursprünglichen Schöpfung gewesen zu sein. Wenn Jesus wirklich der Schöpfer des Himmels und Erde in 1. Mose 1 gewesen ist, warum hat er sich dann nicht daran erinnert? Warum sagt er ausdrücklich, dass GOTT der Schöpfer gewesen ist? Die Antwort ist, dass Jesus in dem jüdischen und biblischen Rahmen des biblischen Erbes gewirkt hat, das er erhalten hatte und zu dem er gekommen ist, es „nicht zu zerstören“.
Der Geist GOTTES steht den Gläubigen zur Verfügung. Wenn sie lernen, wie GOTT zu denken, werden sie die Vorstellung teilen, dass GOTT „das, was nicht ist, ins Dasein ruft“ (Röm 4, 17). Es ist ein Fehler, die „Existenz“ im Plan GOTTES mit einer realen Präexistenz zu verwechseln und so einen nicht wirklich menschlichen Jesus zu erschaffen. Der Christus der biblischen Erwartung ist eine menschliche Person, übernatürlich gezeugt. Die höchste Herrlichkeit seiner Leistung für uns liegt in der Tatsache, dass er wirklich ein Mensch gewesen ist. Er ist versucht worden. GOTT aber kann nicht versucht werden (Jak 1, 13).
Der „Felsen“-Apostel, dem Jesus den Auftrag gegeben hatte: „Weide meine Schafe“, hat uns eine wunderbare Lektion gegeben, wie die Bedeutung der Präexistenz als Vorwissen und Prädestination zu verstehen ist. Es ist Petrus gewesen, dessen Erkenntnis, dass Jesus der Messias ist, von Jesus mit begeisterter Zustimmung begrüßt worden ist (Matth 16, 16-18). Petrus und Johannes hatten verstanden, dass die Herrlichkeit, die Jesus bereits „hatte“, die gleiche Herrlichkeit ist, die bereits auch den Gläubigen nach der Zeit Jesu (die daher noch nicht geboren waren, als Jesus dies sagte) schon „gegeben worden war“ (Joh 17, 22). Dies bedeutet nur, dass die Dinge, die in GOTTES Ratschlüssen festgemacht sind, in einem anderen Sinne als in wirklicher Existenz „existieren“. Wir müssen uns entscheiden, ob wir die Sprache des Neuen Testaments als Amerikaner oder Europäer verstehen wollen oder im Einverständnis mit Jesus und seiner jüdischen Kultur. Ein Vers in der Offenbarung spricht von den Dingen, die „sind“, bevor sie erschaffen wurden: „ ... sind sie und wurden sie geschaffen!“ (Off 4, 11). [14] Ihre Erschaffung erfolgte gemäß des ursprünglichen Planes GOTTES, sie ins Dasein zu bringen.
Die Kenntnis des Hintergrundes des Neuen Testaments offenbart, dass Juden geglaubt haben, dass auch Moses in den Ratschlüssen GOTTES „präexistierte“, wenn auch nicht wirklich als eine Person mit Bewusstsein:
„Deshalb spricht der Herr der Welt folgendermaßen: Denn er hat [zwar schon] die Welt um seines Gesetzes willen geschaffen, aber dasselbe, den Erstling der Schöpfung, nicht auch von Anfang der Welt an geoffenbart, dass die Heiden dadurch [ihrer Sünden] überführt würden ... Deshalb ausersah und fand er mich, der von Anfang der Welt an dazu vorbereitet war, der Mittler jenes Bundes zu werden.“ (Testament des Mose, 1:13, 14). (Übersetzung Emil Kautzsch, 1900)
Wenn Mose im Plan GOTTES vorhergesehen war, macht es durchaus Sinn, dass der Messias das Ziel gewesen ist, für das GOTT alles erschaffen hat. Man kann dann sagen, dass alle Dinge wegen Christus geschaffen worden sind. Aus Respekt vor dem offenbarten Plan GOTTES und zur Ehre des menschlichen Erlösers sollten wir versuchen, seine Identität im Rahmen seines eigenen hebräischen Umfeldes zu verstehen.
Eine feine Erklärung des jüdischen Verständnisses von „Präexistenz“ hat uns der norwegische Gelehrte Sigmund Mowinckel in seinem hervorragenden Buch „Der da kommt“ gegeben:
„Dass jede Äußerung ... des Willens GOTTES für die Welt, Sein rettender Ratschluss und Vorsatz von Anfang an in Seinem Geist oder Seinem „Wort“ gegenwärtig ist, ist eine selbstverständliche Art zu sagen, dass es nicht zufällig, sondern durch die Entfaltung und den Ausdruck des eigenen Wesens GOTTES geschieht [vgl. Johannes: „das Wort war bei GOTT und war Gott“]. Diese Zuschreibung von Präexistenz weist auf eine religiöse Bedeutung höchsten Grades hin. Die rabbinische Theologie spricht von dem Gesetz, von GOTTES Thron der Herrlichkeit, von Israel und von anderen wichtigen Gegenständen des Glaubens, als von Dingen, die von GOTT geschaffen wurden und bereits vor Erschaffung der Welt bei IHM gegenwärtig gewesen sind. Das gleiche gilt auch für den Messias. Es heißt, dass sein Name im Vorhinein bei Gott im Himmel vorhanden war, dass er vor der Welt festgelegt war und dass er ewig ist.
Das bezieht sich hier aber nicht auf eine echte Präexistenz im engeren und eigentlichen Sinne. Dies geht klar aus der Tatsache hervor, dass Israel in diesen präexistenten Dingen eingeschlossen ist. Das bedeutet nicht, dass die Nation Israel oder ihre Vorfahren vor langer Zeit im Himmel existiert haben, sondern dass die Gemeinde Israel, das Volk GOTTES, von aller Ewigkeit an in den Gedanken GOTTES als eine Größe in seinem Plan vorhanden gewesen ist ... Dies gilt für alle Verweise auf die Präexistenz des Messias. Es ist sein „Name“, nicht der Messias selbst, von dem man sagt, dass er vor der Schöpfung bei GOTT gegenwärtig gewesen ist. In Pesikta Rabbati 152b wird gesagt, dass „der König Messias vom Anfang der Schöpfung der Welt an geboren wurde, denn er kam in den Gedanken GOTTES auf, bevor die Welt erschaffen wurde.“ Dies bedeutet, dass es von Ewigkeit her der Wille GOTTES gewesen ist, dass der Messias entstehen sollte und sein Werk in der Welt tun sollte, um GOTTES ewige Erlösungsabsicht zu erfüllen“ (S. 334).
Die von den heidnisch-philosophisch gesinnten „Kirchenvätern“ eingeführte These, dass Jesus entweder ein zweites „Mitglied“ der Gottheit (die die spätere Orthodoxie übernahm) oder ein geschaffener Engel (was Arianer und in der Neuzeit Zeugen Jehovas glauben) war, hat das viel diskutierte Problem der Natur Christi bezüglich der Gottheit aus der Taufe gehoben und das wahre Messias-sein Jesu und seine messianische Botschaft vom Reich GOTTES hinter einem Nebel versteckt. Jesus von Nazareth ist das, was aus dem Wort (GOTTES Weisheit) von Johannes 1:1 geworden ist. [15] Er ist als Mensch der einzigartige Ausdruck der Weisheit GOTTES. Es war die Weisheit GOTTES, die von Anfang an existiert hat und diese Weisheit ist bei der Empfängnis Jesu Person geworden. Diese Erklärung lässt die großartige grundsätzliche Lehre unversehrt, dass der Eine GOTT der Vater ist und dass Jesus der Herr Messias und nicht GOTT der HERR ist. [16] Es sind die frühen griechischen Kirchenväter gewesen, die durch die Einführung der Idee eines „numerisch zweiten Gottes“ ein
Durcheinander in das Thema des jüdisch-christlichen Monotheismus gebracht haben. [17]
Es ist sehr bezeichnend, dass Paulus oft von dem Evangelium als dem Geheimnis, das in den Ratschlüssen GOTTES „vor ewigen Zeiten“ verborgen war, spricht. [18] Er sagt auch, dass der Sohn GOTTES aus einer Frau und aus dem Samen Davids „hervorgegangen/geboren worden“ ist (Röm 1, 3; Gal 4, 4). Es ist unvorstellbar, dass Paulus an die Präexistenz des Sohnes geglaubt haben konnte. Dier Aussage, dass der Sohn bei seiner Geburt ins Dasein gekommen ist, wäre nicht wahr, wenn er in Wirklichkeit schon immer existiert hätte. Es ist viel vernünftiger, anzunehmen, dass Paulus mit Petrus einer Meinung ist, dass der Messias in den göttlichen Ratschlüssen verborgen war und als die Zeit erfüllt war, offenbart worden ist. [19] Paulus hat geglaubt, dass „in Jesus alles erschaffen worden ist“ (Kolosser 1:16). Er hat nicht gesagt, dass alles „von ihm“ geschaffen worden ist.
Schließlich ist es höchst unvernünftig, zu behaupten, dass die „Weisheit“ in den Sprüchen Salomos („Frau Weisheit“) in Wirklichkeit der präexistierende Jesus, der Sohn, gewesen ist. Es sollte nicht schwer sein, zu erkennen, dass „die Weisheit“ hier eine Personifizierung einer göttlichen Eigenschaft und keine Person ist. Der Beweis dafür ist nicht nur in allen bedeutenden Bibelkommentaren zu finden, sondern auch sehr deutlich in dem Text selbst: „Ich, die Weisheit, wohne bei der Klugheit ...“ (Spr 8, 12). Wenn die Weisheit ist wirklich der eine (männliche) Sohn GOTTES ist, wer ist dann die Klugheit?
Präexistierende Absichten und Personifikationen sind alle Teil der Literatur des Judentums. Ein präexistenter nicht-menschlicher Messias ist es nicht. Ein Messias, der kein menschliches Wesen ist, kommt der heidnischen Vorstellung von präexistierenden Seelen und gnostischen „Aionen“ viel näher. Es ist dieses frühe Eindringen des Heidentums gewesen, das leider begonnen hatte, den Glauben zu verderben, wie Petrus und Paulus schon gewarnt haben. (2. Petr 2; Apg 20, 29-31).

Dieses Eindringen des Heidentums hat zu einigen sehr merkwürdigen Aussagen über Jesus geführt. Seine „vor-menschliche Existenz“ signalisiert die Tatsache, dass er nicht wirklich ein Mensch ist. Bevor er geboren worden ist, hat er wie ein Engel existiert. Dies kommt der Idee nahe, dass „die Götter in der Gestalt der Menschen herabgekommen sind.“ Solch ein Jesus klingt eher wie eine heidnische Retterfigur. In der hellenistisch-römischen Welt hat es viele solcher kosmischen Retter gegeben. Aber es hat nur einen Messias gegeben, dessen Identität lange im Voraus vor seiner Geburt bekannt gewesen ist. Er war zuvor ersehen (1. Petr 1, 20) und würde als ein Israelit aus dem Stamm Juda aus dem Haus Israel hervorgehen (5. Mo 18, 15-18; Apg 3, 22; 7, 37). Dieser wichtige Text in 5. Mose 18 stellt genau genommen fest, dass der verheißene Vertreter GOTTES nicht GOTT, der HERR, sondern Sein Sprecher sein würde (5. Mo 18, 16-17). Christen sollten vorsichtig sein, für solch einen Erlöser Treue zu fordern. Einen aus falschen Vorstellungen bestehenden Erlöser zu verehren, ist mit der Gefahr verbunden, einen anderen Erlöser zu verehren. Das Glaubensbekenntnis Jesu ist das richtige Glaubensbekenntnis für Christen (Markus 12, 28 ff.). Wie so viele Theologen wissen, ist dieses Glaubensbekenntnis kein trinitarisches Bekenntnis. Der eine GOTT Israels und Jesu war und ist der Vater (Joh 17, 3; Joh 5, 44; 1. Tim 2, 5; 1. Kor 8, 4-6), „der alleinige GOTT“ (Joh 5, 44), „der allein wahre GOTT“ (Joh 17, 3).
Johannes 1:1
Christologie, die Lehre, wer Jesus ist, hat mit einer begründeten Aussage über das Verhältnis Jesu zu dem einen GOTT Israels zu tun. Es besteht kein Zweifel, dass Jesus für die ersten Christen „den Wert und die Wirklichkeit GOTTES hatte“. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie geglaubt haben, dass Jesus „GOTT“ gewesen ist. Einige haben geglaubt, dass der Apostel Johannes Jesus in metaphysischen Begriffen vorgestellt hat, an denen die Menschen in der griechischen Welt Gefallen finden würden, die in Begriffen der abstrakten Ideen gedacht haben, die dem hellenistischen Denken vertraut waren. Die „Orthodoxie“ nimmt Johannes als Brücke zur Welt der griechischen Metaphysik in Anspruch - die Metaphysik, die geholfen hat, den Jesus der kirchlichen Konzile zu formen.
Wir schlagen vor, dass wir zunächst nachschauen sollten, ob Johannes einfach auch in Bezug auf seinen sonst sehr jüdischen Ansatz verstanden werden kann. Warum sollten wir versuchen, Johannes so zu lesen, als sei er ein Schüler des Juden Philon oder heidnischer Mysterienreligionen gewesen? Warum sollte Johannes als Befürworter der dogmatischen Schlussfolgerungen der sehr viel späteren kirchlichen Konzile in Anspruch genommen werden? Sollten wir ihn nicht auf dem Hintergrund der alttestamentlichen Vorstellungswelt verstehen? „Was wir wissen“, sagt ein führender Bibelkundler, „ist, dass Johannes von den alttestamentlichen Schriften erfüllt gewesen ist. Wenn wir die historische Herkunft des johanneischen Logoskonzepts [Wort] Konzept verstehen wollen, wie er es selbst verstanden hat, dann müssen wir zurück zu diesen heiligen Schriften.“ [20]
Es ist ein gravierender Fehler Johannes 1, 1 so zu lesen, als ob dieser Vers bedeuteten würde: „Im Anfang war der Sohn Gottes und der Sohn war bei dem Vater und der Sohn war Gott.“ [21] Das ist nicht das, was Johannes geschrieben hat. Der deutsche Dichter Goethe hat mit einer Verbesserung in dieser Übersetzung gerungen: „Im Anfang war das Wort, der Sinn, die Kraft oder die Tat.“ Er hat sich für „Tat“ entschieden. Er kommt Johannes` Absicht sehr nahe. Was der Evangelist sagen wollte, war: „Das schöpferische Denken GOTTES ist von Ewigkeit an am Wirken gewesen.“
Ein führender britischer Bibelgelehrter hat es sehr schön beschrieben: „Als Johannes das ewige Wort vorgestellt hat, hat er nicht an ein Wesen, das in irgendeiner Weise von Gott getrennt ist oder an ein „Hypostase“ gedacht. Die späteren dogmatischen trinitarischen Unterscheidungen sollten nicht in das Denken Johannes` hineingelesen werden ... in das Licht einer Philosophie, die nicht seine gewesen ist ... Wir dürfen Johannes nicht im Lichte der dogmatischen Geschichte der drei Jahrhunderte lesen, die nach der Schrift des Evangelisten gefolgt sind.“ [22]
Um Johannes (und den Rest des Neuen Testaments) zu verstehen, müssen wir aufmerksam das kulturelle Erbe Johannes` beachten, das nicht die Welt der griechischen Philosophie gewesen ist, in der die dogmatischen Glaubensbekenntnisse etwa 300 Jahre später entstanden sind. Wenn Johannes in dem Licht seines hebräischen Hintergrunds gelesen wird, bietet er keine Unterstützung für die Lehre von einem Jesus, der „Gott der Sohn“, eine ewige ungeschaffene Person in einer dreieinigen Gottheit ist:
„Die Sprache eines Autors wird uns verwirren, solange wir nicht eine innere Beziehung zu seinem Denken haben ... Der Evangelist Johannes hat einen bekannten Begriff, Logos, genommen, ihn nicht definiert, aber entfaltet, was er mit ihm gemeint hat ... Die Vorstellung gehörte zu dem Alten Testament und ist in dem gesamten religiösen Glauben und der Erfahrung der hebräischen Schriften eingebunden. Es ist der passendste Begriff, um seine Botschaft auszudrücken. Für einen Mann ist „das Wort“ der Ausdruck seines „Geistes“ und sein Geist ist seine wesentliche Persönlichkeit. Jeder Geist muss sich zum Ausdruck bringen, denn Aktivität ist die wahre Natur des Geistes ... Deshalb spricht Johannes von dem „Wort“, dass bei GOTT war und göttlich war, um seiner Überzeugung Ausdruck zu verleihen, dass GOTT schon immer der aktive und offenbarende Geist ist. GOTT kann von Seinem Wesen her nicht im Himmel sitzen und nichts tun. Wenn Jesus später im Evangelium sagt: „Mein Vater wirkt bis jetzt“, dann sagt er, was der Evangelist in dem ersten Vers des Prologs sagt.
„Die Sprache des Johannes ist nicht die Sprache der philosophischen Definition. Johannes hat einen „konkreten“ und „darstellenden“ Geist. Das Nichtverstehen von Johannes [in seinem Prolog] hat viele zu dem Schluss geführt, dass er der ‚Vater der metaphysischen [d.h. der trinitarischen] Christologie„ und damit verantwortlich für die spätere kirchliche Verdunkelung der ethischen und geistigen Schwerpunkte von Jesus ist ... Der Evangelist hat nicht in der Kategorie von ‚Substanz„ gedacht – eine Kategorie, die dem griechischen Geist so wesensverwandt gewesen ist.“ [23]
In einem aufschlussreichen Artikel in der Biblical Review weist J. Harold Ellens darauf hin, dass Titel wie Sohn GOTTES, wie sie zu der Zeit, als das Neue Testament geschrieben wurde, verwendet wurden, „nie dazu gedacht waren, um die Personen, auf die sie bezogen waren, als göttliche Wesen zu bezeichnen. Sie bedeuteten vielmehr, dass diese Personen von dem göttlichen Geist oder dem Logos erfüllt waren. Die Titel bezogen auf ihre Aufgaben und Eigenschaften als Männer GOTTES und nicht auf ihr Gottsein. Das Denken, dass ein menschliches Wesen Gott ist, ist zweifelsohne eine griechische oder hellenistische Vorstellung gewesen. Daher spielten sich die frühen theologischen Debatten von der Mitte des zweiten Jahrhunderts an, weitgehend zwischen Antiochia, einem Zentrum des jüdischen Christentums auf der einen Seite und dem alexandrinischen Christentum auf der anderen Seite, das stark von der neuplatonischen Spekulation beeinflusst war, ab. Im Wesentlichen tendierte die judenchristliche Argumentation dahin, dass sie Jesus und seine Familie gekannt hätten und dass er ein Mensch, ein großer Lehrer war, einer, der mit dem göttlichen Logos erfüllt war ... dass er aber im ontologischen Sinne nicht göttlich war, worauf die Alexandriner bestanden. Die Argumente blieben in der einen oder anderen Form bestehen, bis die Fraktion Kyrills von Alexandria schließlich den Sieg für einen höchst mythologisierten Jesus von göttlicher Seinsweise davongetragen hat. Kyrill hat es fertiggebracht, seine Bischofskollegen, die ihm im Wege standen, zu ermorden.
„In der Zeit des Konzils von Nicäa im Jahr 325 n. Chr war diese alexandrinische Sichtweise einer hohen Christologie dominant, aber von der antiochenischen Sicht einer niedrigen Christologie nicht unbestritten. Von Nicäa bis Chalcedon gewann die spekulative und neuplatonische Perspektive an Boden und wurde im Jahr 451 n. Chr die orthodoxe christliche Lehre. Leider war das, was die Theologen der großen ökumenischen Konzile mit solchen bekenntnishaften Titeln wie Sohn Gottes meinten, fern von dem, was diese gleichen Titel in den Evangelien bedeuteten. Die Glaubensbekenntnisse sprachen mit den griechischen philosophischen Begriffen; die Evangelien sprachen mit den Begriffen des Judentums aus der Zeit des Zweiten Tempels ... Die Bischöfe der Konzile sollten erkannt haben, dass sie die Grundlage von der hebräischen Metapher zur griechischen Ontologie verschoben haben und faktisch den richtigen Jesus Christus preisgegeben haben.“ [24]
Es ist nicht schwer zu verstehen, dass die Bibel aufgegeben wird, wenn grundlegenden Begriffen, wie Sohn Gottes, neue und unbiblische Bedeutungen gegeben werden. Die Kirchenkonzile unter dem Einfluss des griechischen spekulativen Neuplatonismus haben den neutestamentlichen Sohn GOTTES durch einen von der Philosophie geschaffenen Gott, der Sohn ersetzt. Wenn eine andersartige Bedeutung eines Titels die ursprüngliche ersetzt, ist ein neuer Glaube geschaffen. Dieser neue Glaube ist „Orthodoxie“ geworden. Sie hat unter Androhung der Exkommunikation und Verdammnis (des Athanasischen Glaubensbekenntnisses) auf ihren Lehren bestanden. Die nicänische dogmatische „Orthodoxie“ hat Jesus seiner hebräischen Umwelt enthoben, das Johannesevangelium in dem Bemühung verzerrt, Johannes in die philosophische Form der „Orthodoxie“ einzupassen. Und so ist es bis heute geblieben.
Eine Revolution ist notwendig, um diese tragischen Vorgänge rückgängig zu machen. Es wird dazu kommen, wenn Christen die persönliche Verantwortung dafür übernehmen, in Kontakt mit der Bibel zu kommen und sie mit allen Werkzeugen, die uns heute zur Verfügung stehen, zu untersuchen. Ein Schlüssel zum richtigen biblischen Verständnis ist die Erkenntnis, dass die Bibel eine jüdische Bibliothek von Büchern ist und dass Jesus ein Jude war, der von der hebräischen Bibel (dem Alten Testament) erfüllt gewesen ist.
Das versteckte Heidentum in der Christenheit muss aufgedeckt werden. Die Geschichte der Orthodoxie zeigt Anzeichen eines Geistes, der weit vom Geist Jesu entfernt ist. Diejenigen, die die „Orthodoxie“ hinterfragt haben, sind oft grob behandelt worden. [25] Ein Ausleger fragt:
„Wie ist es dazu gekommen, dass die Religion der Liebe für einige der schlimmsten Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten verantwortlich war, die jemals der Menschheit Schimpf und Schande gebracht haben? ... Die Kirche hat grausamer als jede andere Religion verfolgt ... Unsere religiösen Überzeugungen sind auf das traditionelle Grundgerüst gestützt und viele von uns sind äußerst ungehalten, wenn die Stabilität dieses Gerüsts in Frage gestellt wird. Der durchschnittliche Katholik [und das gleiche gilt für viele Protestanten] verlässt sich auf die Unfehlbarkeit seiner Kirche, die er meist ohne nähere Untersuchung angenommen hat. Sich einzugestehen, dass sich seine Kirche geirrt und abscheuliche Verbrechen sanktioniert hat, ist für ihn fast unmöglich. [26]
Monotheismus
Weder Paulus, noch ein anderer Schreiber der Bibel hat jemals erklärt, dass „es einen Gott gibt: Vater, Sohn und Heiligen Geist“! Kein Beispiel aus dem tausendfachen Vorkommen des Wortes Jahwe (AT) und GOTT (NT) kann angeführt werden, das „Gott in drei Personen“ bedeuten soll. Der dreieinige Gott ist der Bibel fremd. Die Worte des Paulus müssen sorgfältig gegeneinander abgewogen werden: „dass es keinen GOTT gibt außer dem Einen ... so haben wir doch nur einen GOTT, den Vater (1. Kor 8, 4 u.6). Es gibt auch nur einen Herrn Jesus, den Messias (1. Kor 8, 6). Aber er ist der Herr Christus (Lukas 2, 11; Psalm 110, 1), der Sohn des einen GOTTES, seines Vaters.
Die beiden wichtigsten Akteure in der Bibel sind in einem kostbaren Gotteswort beschrieben, das im NT häufiger als jeder andere Vers aus der hebräischen Bibel zitiert wird: Psalm 110, 1. Dort spricht der eine GOTT, „Jahwe“, zu Davids Herrn, der als Adoni angesprochen wird („mein Herr“). Adoni in seinem 195-fachen Vorkommen bezeichnet niemals den einen GOTT. Es bezieht sich immer auf einen menschlichen (oder gelegentlich) engelhaften Höheren, außer GOTT. Jesus ist der Herr Davids, von dem der Psalm 110, 1 spricht. Er wurde zum Herrn und Messias gemacht - gemacht, von seinem GOTT und Vater (Apostelgeschichte 2:34-36).
Aus Respekt und Ehre für Jesus, den Messias, sollten Christen sein jüdisches Glaubensbekenntnis in Markus 12, 28 ff. übernehmen: „Höre Israel, der HERR unser GOTT ist alleiniger HERR." GOTT ist ein Herr. Jesus ist ein anderer Herr. Das ergibt zwei Herren, aber das Glaubensbekenntnis kennt nur einen Herrn, der ist GOTT (5. Mo 6, 4; Mark 12, 28 ff.). Das ist das Glaubensbekenntnis Jesu und damit das ursprüngliche und authentische christliche Glaubensbekenntnis. Es ist auch das Bekenntnis von Paulus. Mögen wir alle dieses Bekenntnis freudig ergreifen und uns dem Jesus Messias der Geschichte anschließen.

Fußnoten:
1 Maurice Wiles, The Remaking of Christian Doctrine, The Hulsean Lectures , 1973, London: SCM Press, 1974.
2 Don Cupitt, The Debate About Christ, London: SCM Press, 1979, S. vii, 4.
3 E.G. Selwyn, First Epistle of Peter, S. 124.
4 G.T. Purves, D.D., The Testimony of Justin Martyr to Early Christianity. New York: Randolph and Co., 1889, S. 167.
5 Bd. 1, S. 802. See further our article, "Do Souls Go to Heaven?"
6 E.C. Dewick, Primitive Christian Eschatology, The Hulsean Prize Essay for 1908, Cambridge University Press, 1912, S. 253, 254.
7 E.G. Selwyn, First Epistle of St. Peter, Baker Book House, 1983, S. 248, 250. Wir bestreiten, dass Petrus` Vorstellung von Jesus anders ist, als die von Paulus und Johannes. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die Apostel unterschiedlicher Ansicht über Jesus waren.
8 2. Kor. 5, 1. Dies ist die richtige Übersetzung von aionios, d.h. die Zugehörigkeit zu dem kommenden Zeitalter des Königreichs, nicht „ewig“. Dies bedeutet natürlich nicht, dass der Körper der Zukunft zeitlich ist. Sie verleiht Unsterblichkeit und damit besteht er für immer. Der Erwerb dieses Körpers ist jedoch das große Ereignis des kommenden Zeitalters, das mit der Auferstehung eingeführt wird.
9 Der synoptische Weg, die gleiche Idee auszudrücken, ist vom Königreich zu sprechen, das „bereitet ist von Grundlegung der Welt an“ (Matth 25, 34)
10 Siehe NIV bei John 16:28.
11 Charles Gore, Belief in Christ, John Murray, 1923, S. 31.
12 Beachte die Übersetzungsfehler in unseren Bibelübersetzungen: Der Text bezieht sich nicht auf die Empfängnis, sondern auf die „Zeugung“ des Vaters durch den Heiligen Geist. Es ist das Handeln des Vaters, das den Sohn ins Dasein bringt. Der Sohn GOTTES, der Messias, ist eine übernatürliche geschaffene Person, der zweite Adam. Beachte auch in Apg 13, 33 den Verweis auf die „Auferweckung“ Jesu, die darauf hinweist, dass GOTT ihn ins Dasein bringt. Vers 34 spricht von seiner anschließenden Auferstehung.
13 Justin der Märtyrer ist vielleicht der erste Kirchenvater, der von einer Zeugung des Sohnes vor 1. Mose 1 gesprochen hat (d.h. vor der Schöpfung). Aber er liefert keine biblische Unterstützung für eine solche vorweltliche Zeugung des Sohnes. Nach der Bibel ist der Sohn GOTTES zum Zeitpunkt seiner Empfängnis im Mutterleib gezeugt worden, wie alle menschlichen Personen auch. Justin unterscheidet sich von Matthäus mit den Worten, dass der Sohn „durch“ Maria gekommen ist. Matthäus glaubt, dass er „von“ Maria gekommen ist. Dies weist auf die Verschiebung des Denkens hin, die um 150 n. Chr. stattgefunden hat, eine Verschiebung, die den Samen für die späteren trinitarischen Formulierungen geliefert hat.
14 Die Verwendung des Verbs „war“ ist interessant im Hinblick auf eine alternative Lesart in Johannes 17:5, in der es heißt: „die Herrlichkeit, die ich bei Dir hatte, ehe die Welt war.“ Dies wäre eine Aussage über die bereits bestehende Herrlichkeit (und nicht über den vormenschlichen Jesus), um die Jesus bittet, dass sie ihm (Joh 17, 5) und auch seinen Jüngern (Johannes 17.22) geschenkt wird. (The Gospel According to John, Doubleday, 1970, S. 743). Beachte auch, dass Augustinus und viele andere Bibelausleger keinen Beweis für eine wörtliche Präexistenz in Johannes 17, 5 finden.
15 Johannes 1, 14. Jesus verkörpert die Weisheit Gottes, wie er auch das „Heil“ GOTTES verkörpert (Lukas 2:30).
16 5. Mo 6, 4; Mark. 12, 29 ff; 1. Kor 8, 4-6; 1. Tim 2, 5; Johannes 17:3; 5, 44.
17 Dialog 56, 62, 128, 129. Justin hat geglaubt, dass der Sohn vor der Genesis Schöpfung gezeugt worden ist,
aber nicht, dass er schon immer der Sohn gewesen ist. Justin ist deshalb kein Trinitarier gewesen.
18 Eph 3, 9; Kol 1, 26; 2. Tim 1, 9; Tit 1, 2; 1. Petr 1, 20; Off 13, 8.
19 Wir weisen auf James Dunns berechtigten Protest gegen Cranfields Kommentar zu Röm 1, 4 hin. „Unbekümmert durch seinen Gebrauch anachronistischer Kategorien argumentiert Cranfield weiterhin, dass Paulus beabsichtigt hätte, die Anwendung des „hervorgegangen“ auf die menschliche Natur, die der Eine (GOTTES Sohn, V. 3) angenommen hat, zu begrenzen„“ (Römer 1-8, S. 15). Cranfield kämpft, um die „Orthodoxie“ aus Paulus` Worten zu rechtfertigen. Paulus ist aber weder ein „orthodoxer“ Trinitarier noch ein „unorthodoxer“ Arianer gewesen.
20 C. J. Wright, "Jesus the Revelation of God," in The Mission and Message of Jesus: An Exposition of the Gospels in the Light of Modern Research, New York: E.P. Dutton and Co., 1953, S. 677.
21 vergl. die sehr irreführende Umschreibung der Living Bibel: „Bevor etwas anderes existierte, war Christus bei Gott. Er ist immer lebendig gewesen und ist selbst Gott. Er schuf alles, was es gibt - nichts existiert, das er nicht gemacht hat“ (Johannes 1: 1-2).
22 C. J. Wright, "Jesus the Revelation of God," S. 707. 23 Ebd., S. 707, 711.
24 Vgl. "The Ancient Library of Alexandria" in Bible Review, Feb. 1997 und weitere Kommentare in BR, June 1997 (Hervorhebung ist von mir).
25 Ein aufschlussreiches Beispiel für fehlgeleiteten religiösen Eifer und Grausamkeit liefert der Bericht von Calvins brutaler Verfolgung und Hinrichtung des spanischen Arztes und Gelehrten, der die Dreieinigkeitslehre in Frage stellte, in Marian Hillar, Der Fall Michael Servetus (1511-1553): The Turning Point im Kampf um die Freiheit des Gewissens, Edwin Mellen Press, 1997.
26 Dean W. R. Inge, A Pacifist in Trouble, London: Putnam, 1939, S. 180, 181.
Quelle: www.restaurationfellowship.org