Roger Liebi: Wer ist GOTT?
Wer ist GOTT?
Jürgen Laub im Oktober 2009
Roger Liebi – Wer ist ein Gott wie du
Vorträge vom 29.11.2008 – Bibelbund-Tagung in Neustadt an der Weinstraße
Eine kritische Auseinandersetzung mit verschiedenen Aussagen, die Roger Liebi in seinen Vorträgen zur „Lehre von der Dreieinigkeit Gottes“ gemacht hat.
Roger Liebi hat seinen Vortrag sehr geschickt aufgebaut und schon allein daduch und durch die Wahl bestimmter positiv oder negativ belasteter Begriffe und Beispiele erreicht, dass der unbedarfte Zuhörer beeindruckt durch die Vielzahl der angeführten Bibelstellen der Meinung sein konnte, von einem Fachmann einen schlüssigen biblischen Beweis der „Dreieinheit Gottes“ gehört zu haben.
Hört man sich aber den Vortrag nach der edlen Beröer-Methode (Apg 17, 11) an und überprüft, wie sich seine Worte zu den Worten der alt- und neutestamentlichen Schriften verhalten, so wird man erschrocken feststellen, wie viele eklatante Widersprüche zur Schrift sich da auftun.
Einige dieser erstaunlichen Ungereimtheiten und schockierenden Falschaussagen will ich nachstehend aufzeigen. Die „Fundstellen“ auf den CD`s habe ich angegeben. Wer es nicht glauben will, kann dort alles noch einmal nachhören. (VI/1/01:12 = Vormittags-CD I/Abschnitt 1/Laufzeit in min.)
Ich möchte mit der folgenden Lesart von Off 4 und 5 beginnen, die uns Roger Liebi als die richtige vorgestellt hat:
Off 4, 2 … ein Thron stand im Himmel und auf dem Thron saß der Herr Jesus als Gott
Off 4, 3 und der Herr Jesus als Gott war anzusehen wie Jaspis- und Sardisstein …
Off 4, 8 …und die vier lebendigen Wesen … hören nicht auf zu sagen: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Jesus als Gott, der allmächtige Gott, der da war und der da ist und der da kommt
Off 4, 9 Und so oft die lebendigen Wesen Ruhm und Ehre und Dank dem Herrn Jesus darbringen, der als Gott auf dem Throne sitzt, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit,
Off 4,10 so fallen die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Herrn Jesus, der als Gott auf dem Throne sitzt, und beten den an, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und werfen ihre Kronen vor dem Throne nieder und sprechen:
Off 4,11 Würdig bist du Herr Jesus, unser Herr und Gott, zu empfangen den Ruhm und die Ehre und die Macht; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen sind sie und wurden sie geschaffen!
Off 5, 1 Und ich sah in der Rechten des Herrn Jesus als Gott, der auf dem Throne saß, ein Buch, innen und außen beschrieben, mit sieben Siegeln versiegelt.
Off 5, 6 Und ich sah, und siehe, … inmitten der Ältesten stand der Herr Jesus als Mensch, wie geschlachtet;
Off 5, 7 Und der Herr Jesus als Mensch kam und nahm das Buch aus der Rechten des Herrn Jesus als Gott, der auf dem Throne saß.
Soll das der Inhalt und die Wahrheit der Offenbarung Jesu Christi sein, die GOTT ihm gegeben hat?
Nach Roger Liebi ist diese Lesart für den christlichen Glauben verpflichtend.
Hat diese Lesart nicht den GOTT und Vater unseres Herrn Jesus, den „allein wahren GOTT“, vom himmlischen Thron entfernt?
NII/3/09:00
… in Off 4, wenn Johannes in den Himmel kommt, sieht er den Thron GOTTES im Allerheiligsten und er sieht GOTT, das ist also - - - wieder der Sohn, der Gott offenbart… und dann in Kap 5 - plötzlich sieht er das Lamm GOTTES, … das ist nun der Herr Jesus als Mensch … und dann nimmt der Herr Jesus aus der Hand dessen, der auf dem Thron ist, - nimmt er das Buch. Nun im, im - - - auf der einen Seite ist es eben der Herr Jesus gesehen als Gott und der Herr Jesus gesehen als, als Mensch. Und da wird’s geheimnisvoll …“
Diese Auslegung widerspricht doch vollkommen den Worten der Schrift, - zugleich widerspricht sie aber auch der an anderer Stelle geäußerten These
VI/1/07:28 … Gerade wenn es um das Geheimnis geht, dass er Gott und Mensch in einer Person ist
Jesus steht also Jesus gegenüber!?
Ist er jetzt plötzlich nicht mehr eine Person??
Ein und dieselbe Person soll also einmal auf dem Thron sitzen und zur gleichen Zeit zu sich selbst
kommen und sich ein Buch aus der Hand nehmen, das sie bereits in der Hand hat???
Entspricht diese Auslegung noch der Wahrheit der Schrift?
Zu dieser „geheimnisvollen Erkenntnis“ kann man meiner Meinung nach nur gelangen, wenn Vernunft und logisches Denken beiseite gestellt und außerbiblischer „Theologie“ (theos = Gott, logos = Lehre) ein größerer Wahrheitsgehalt zugesprochen wird, als der Selbstaussage der Worte GOTTES.
Hat nicht da der „sprachschöpferische“ Tertullian vor 1800 Jahren schon die Grundlage gelegt, als er den einen GOTT Abrahams, Isaaks, Jakobs und Jesus` durch eine Gottheit aus drei Personen ersetzt hat?
VII/2/13:30
Und ganz wichtig: Er hat gesagt im Bezug auf Gott: Gott sei „Unum non unus“- auf gut Deutsch:
Gott sei – nun, man kann es nicht übersetzen – Gott sei einer nicht einer
– ja.
Aber „unum“ ist eben sächlich: „eins“, nicht „EINER“
Man kann diesen Satz sehr wohl übersetzen; Roger Liebi hat schon angedeutet, wie: „sächlich!!!“:
Gott ist ein ETWAS, kein ER!
So hat das Christentum den einen ein-personalen GOTT der Schrift, der sich zig-fach als ICH selbst darin offenbart hat, eingetauscht gegen eine aus drei „Personen“ bestehende Gottheit.
Ein echtes Zurück zur Bibel allein (sola scriptura) verhindert Liebi mit geschickt ausgesuchten Begriffen („Heiliges Land“, „falsche Neugier“) und umgedeuteten Beispielen, die eine Ehrfurcht vor dem Wort suggerieren, sich aber als widersprüchlich oder an den Haaren herbeigezogen, entlarven lassen.
An einigen Beispielen möchte ich das aufzeigen:
1. Die Bundeslade als Bild für die Heiligkeit der „Gottheit Jesu“
VI/2/03:45 Das NT lehrt uns, dass die Bundeslade ein Bild ist von Jesus Christus. In Röm 3, 25 steht, dass GOTT den Herrn Jesus Christus als Gnadenthron dargestellt hat … hilasterion ist der biblische Ausdruck für den Deckel der Bundeslade … Und so wird hier neutestamentlich klar
gesagt, die Bundeslade spricht von Jesus Christus.
Paulus spricht allerdings nur von einem „Gnadenthron oder Sühnedeckel“, mit dem er auf das Sühnopfer Christi hinweist.
Roger Liebi macht daraus eine „Lehre des Neuen Testaments“, beschränkt sich dabei aber nicht auf den Gegenstand, den Paulus genannt hat.
1. Ein Sühnedeckel wird unversehens zur ganzen Bundeslade.
2. Anzumerken sei, dass der Deckel der Bundeslade aus reinem Gold gefertigt war. (2. Mo 25, 17)
VI/2/04:30 Und zwar können wir dabei noch bedenken, das Holz, das ursprünglich aus der Erde
gewachsen ist, spricht von seiner Menschheit und das reine Gold ist ein Bild von seiner
Gottheit …
Also spricht die Bundeslade von Jesus Christus als Mensch und Gott in einer Person.
Wer sich an die Worte der Schrift hält, der kann von Röm 3, 25 her keinen Bezug auf die „Menschheit“ und „Gottheit“ Christi finden, da der „Gnadenthron“ ausschließlich aus reinem Gold bestand. Er war nicht einmal mit der Lade verbunden, denn er wurde nur auf sie aufgelegt. (2. Mo 25, 21)
Nach diesem auf falschen Rückschlüssen beruhenden Anfang (das „Bild“, der Vergleich passt eben nicht) können auch die weiteren Ausführungen im Zusammenhang mit der Bundeslade nicht stimmig sein.
VI/2/07:10 Und wenn wir sehen, wie Gott gehandelt hat, nur bei dem Bild, das von dem Herrn Jesus Christus spricht, wieviel mehr, wenn es um die Realität selbst geht … ein unrechtmäßiger Griff zur Bundeslade hatte den Tod zur Folge, also wieviel mehr, wenn wir uns jetzt mit der Person des Herrn Jesus Christus selbst beschäftigen.
Die angeblich „neutestamentliche Lehre von der Bundeslade als dem Bild Jesu“ und die vorgetragenen Aussagen über die Person Jesu Christi haben eines gemeinsam:
Roger Liebi geht bei beidem über die Schrift hinaus!
Hier macht er aus einem Sühnedeckel die ganze Bundeslade.
Dort macht er den von GOTT auserwählten, gesalbten Menschen Jesus von Nazareth zu Gott!
Kein Mensch vergreift sich unrechtsmäßig an Jesus, wenn er in der Bibel nachliest, was sie über ihn, den Christus oder Messias und seinen GOTT zu sagen hat. Noch weniger unrechtmäßig ist es, dann ihren Worten zu glauben.
2. Die Lehre über Christus
VI/3/00:50 Ich lese nun 2. Joh 9: „jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, der hat Gott nicht
Die Lehre über Christus ist also bereits zur Zeit der Abfassung des 2. Johannesbriefes abgeschlossen.
Alles was wir darüber wissen müssen und wissen können, können wir ausschließlich nur in den vor diesem Zeitpunkt abgefassten Schriften Moses, der Propheten, der Apostel und der Evangelisten finden.
Alles was über das dort Gesagte hinausgeht, sind Lehren, die über den Christus, den Gesalbten GOTTES, hinausgehen – und die Versuche, mehr aus ihm zu machen, als er war und ist, gab es schon zu Zeiten von Johannes, -„jeder, der weitergeht“!
3. Johannesevangelium
VI/3/ 06:56 Als Kampf gegen diese (Gnostiker) wurde das Johannesevangelium geschrieben, weil dort gerade am Anfang klargemacht wird „Jesus Christus, das Wort war im Anfang, es war bei Gott und es war Gott“
Johannes nennt uns allerdings einen ganz anderen Grund, weshalb er das Evangelium geschrieben hat:
Joh 20, 31 Diese aber (die im Evangelium beschriebenen Zeichen) sind geschrieben,
dass ihr glaubt, dass Jesus der Christus, der Sohn GOTTES ist …
„Christus“ und „Sohn GOTTES“ sind nichts anderes, als jüdische messianische Begriffe, die den von GOTT verheißenen und auserwählten Menschen bezeichnen.
Johannes beginnt sein Evangelium – unverfälscht - mit ganz anderen Worten:
Joh 1, 1 „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei GOTT und GOTT war das Wort“
Warum sollen wir dann lesen:
Im Anfang war Jesus Christus und Jesus Christus war bei - ? (ja, bei wem denn? Bei „Gott, dem Vater“ oder bei „Gott, dem Heiligen Geist“ oder bei beiden?- denn beim „dreieinen Gott“ kann er als „zweite Person“ ja nicht gewesen sein.)
Und GOTT war Jesus (oder: Und Jesus war auch Gott)
(Anmerkung nebenbei: Johannes schreibt hier, dass das Wort bei „ho theos“ = DEM GOTT war; dieser Begriff wird im NT über 1300 mal für den GOTT und Vater unseres Herrn Jesus Christus gebraucht, aber kein einziges Mal für Jesus)
VI/3/07:30 Also: Johannes betont in diesem Evangelium: Der Herr Jesus ist wahrhaftig Gott. Er ist ewig.
Falsch, kann man da nur sagen.
In Wahrheit bezeugt Johannes mehr als 15 mal in seinem Evangelium und in den Briefen, dass Jesus der Christus/der Messias ist!
In den ersten 13 Versen ist der Herr Jesus überhaupt noch nicht genannt! Er „wird“ erst in Vers 14.
Johannes der Täufer sagt in Vers 15. „ginomai“ = „ist geworden“ und alles Gewordene ist nicht ewig!
1. Kor 1,30 Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, welcher uns von GOTT gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung,
Hebr 2,7 DU hast ihn ein wenig niedriger gemacht als die Engel …
Hebr 3,2 welcher treu ist dem, DER ihn gemacht hat, wie auch Mose, in seinem ganzen Hause.
Johannes betont in allen seinen Schriften, dass Jesus einen GOTT hat; diese Wahrheit hat er von Jesus selbst oder von „Beauftragten“ Jesu gehört! (Joh 6, 27; Joh 17, 3; Joh 20, 17; Off 1, 6; 3, 2; 3, 12;)
4. „Dieser ist der wahrhaftige GOTT“ (1. Joh 5, 20)
NII/2/07:50 Jesus Christus, - dieser ist der wahrhaftige (alethinos) Gott und das ewige Leben!
Natürlich würde jetzt wieder ein Zeuge Jehovas sagen: Ja, nein, nein, das bezieht sich auf den Wahrhaftigen, - das ist der Vater
Man muss diesen Vers immer in Verbindung mit dem sehen, was Johannes von Jesus gehört hat und an anderen Stellen wie Joh 17, 3, Joh 20, 17 und in der Offenbarung niedergeschrieben hat:
Johannes widerspricht sich nicht! GOTT, der ihn inspiriert hat, widerspricht sich nicht!
Jesus Christus: Vater, … das aber ist das ewige Leben, dass sie DICH, den ALLEIN WAHREN (alethinos) GOTT und den DU gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.
Damit ist doch ganz klar ausgesagt:
Jesu GOTT und Vater ist der einzige wahre oder wahrhaftige GOTT! Jesus, der Christus ist GOTTES Gesandter, Sein Diener und Knecht.
Woher nehmen wir das Recht, aus Jesus einen weiteren wahrhaftigen Gott zu machen oder ihn an die Stelle seines GOTTES zu setzen (siehe die Aussagen zu Anfang)?
Doch zurück zu 1. Joh 5, 20:
Roger Liebi ist folgender Meinung:
NII/2/08:00 Auch wieder nicht gut zugehört bei dem ABC in der Grundschule …
Es ist ja so: Für das nähere sagen wir „dies“ und für das weiter entfernte sagen wir „jenes“, oder?
Also: Im Griechischen ist das genau gleich: houtos ist das näherliegende; äkainos ist das
fernerliegende.
Und hier haben wir: ‚Wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus.
Dieser – der näherliegende - ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.
Es ist einfach so. Man kann nichts dagegen sagen.
Wirklich nicht? Was bestimmt den Sachverhalt?
1. Grammatik oder biblischer Kontext?
2. Joh 1, 7 Denn viele Irrlehrer sind hinausgegangen in die Welt, die nicht bekennen, dass Jesus der im Fleisch gekommene Christus ist; - das (houtos) ist der Irrlehrer und der Antichrist.
Und hier haben wir: „dass Jesus, der im Fleisch gekommene Christus ist. Das – der näherliegende - ist der Irrlehrer …“ !??
Apg 4,10+11 …, dass durch ihn [Jesus] dieser [der Gelähmte] gesund vor euch steht. Das (houtos) ist der Stein, der … zum Eckstein geworden ist.
Und hier haben wir: „dass … dieser [der Gelähmte] gesund vor euch steht. Das – der näherliegende - ist der …Eckstein …“ !??
Apg 7,18+19 bis ein anderer König über Ägypten aufkam, der Joseph nicht kannte. Dieser (houtos) handelte arglistig gegen unser Geschlecht ...
Und hier haben wir: „…der Joseph nicht kannte. Dieser – der näherliegende – handelt arglistig …“ !??
Wer im Grundkurs „Bibellesen“ aufgepasst hat, weiß, dass sich oft nur durch den Kontext bestimmen lässt, wer oder was in einem bestimmten Vers gemeint ist!
2. Wer ist der wahre oder wahrhaftige (alethinos) GOTT der Bibel?
Dazu sollte man neben Joh 17, 3 auch 2. Chr 15, 3; Jer 10, 10; 1. Thess 1, 9 lesen.
3. Die trinitarische Lesart?
Wir wissen aber, dass Jesus, der wahrhaftige Gott gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir ihn als den wahrhaftigen Gott erkennen; und wir sind in Jesus Christus, dem wahrhaftigen Gott, in seinem Sohn, dieser - ähh … ???
Wer ist der Sohn Jesu Christi???
Fazit: Auch die Auslegungen zu 1. Joh 5, 20 ist als Beweis für die „Gottheit“ Jesu nichtgeeignet, da Johannes nicht geschrieben hat: „auch dieser ist der wahrhaftige GOTT“.
Dieser 4 mal in diesem Vers genannte Wahrhaftige ist kein anderer als der GOTT und Vater Jesu Christi.
5. Seit wann ist der Herr Jesus Sohn GOTTES?
VI/4/01:00 Nun, in Hebr 7 finden wir die Antwort sehr schön.
Liebi zitiert Hebr 7, 1-3.
VI/4/02:50 Das heißt also: Der Herr Jesus ist Sohn GOTTES, ohne Anfang und ohne Ende. Er ist der ewige Sohn. Er hat nicht einmal begonnen, Sohn GOTTES zu werden. Auch nicht durch seine Menschwerdung wurde er Sohn GOTTES, das war er schon zuvor!
Dass uns der Hebräerbrief die Antwort in diesem Kapitel geben soll, entspricht leider wieder nicht der Wahrheit!
Der Beweis ist leicht anzutreten:
Liest man den vorangehenden Vers (Hebr 6, 20), so wird man sofort erkennen, was Jesus mit Melchisedek zu tun hat und was uns der Hebräerbrief in Wahrheit sagen und zeigen will:
Jesus ist nach der gleichen Ordnung wie Melchisedek Hoherpriester geworden, - Priester GOTTES, des ALLERHÖCHSTENin Ewigkeit (Kap 7, 1)!
Hier wird also eindeutig nur auf die Priesterschaft Jesu hingewiesen.
Melchisedek konnte wie Jesus seine Herkunft nicht von den Söhnen Levis her nachweisen – da er keinen Vater, keine Mutter, kein Geschlechtsregister aus dieser Priesterlinie hatte.
Trotzdem ist die Priesterschaft nach der Ordnung Melchisedeks gültig; ja sie ist sogar älter, als die levitische Priesterschaft „nach der Ordnung Aarons“ (7, 11).
Es war bekannt, dass Jesus aus der Linie Juda stammt (7, 14) „zu welchem Stamm Mose nichts auf Priester bezügliches geredet hat“
Jesus ist Priester einer neuen und doch alten Ordnung, zu der GOTT per Eid steht.
Jesus ist der Priester, der uns durch sein Opfer den Weg zu GOTT freigemacht hat, so dass wir uns diesem GOTT nahen können (7, 19)
Jesus ist ein Diener des Heiligtums GOTTES (8, 2)
Ein Priester des Heiligtum GOTTES kann nicht dieser GOTT sein!
Ein Priester GOTTES, des Allerhöchsten dient diesem GOTT!
Fazit: Somit ist auch dieser vorgetragene „Beweis“ für den „ewigen Sohn“ völlig untauglich.
Hebr 7 gibt uns eindeutig keine Antwort auf die Frage, seit wann Jesus GOTTES Sohn ist.
Die Bibel aber hat Antworten darauf, - drei davon will ich zitieren:
Luk 1,35 Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wirddich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das erzeugt wird, Sohn GOTTES genannt werden.
Mark 15,39 Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüberstand, sah, dass er auf solche Weise verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war GOTTES Sohn!
Hebr 1,5 Denn zu welchem von den Engeln hat ER jemals gesagt: «Du bist mein Sohn; heute habe ICH dich gezeugt»? Und wiederum: «Ich werde sein Vater sein, und er wird mein Sohn sein»??
Apg 2,36 So erkenne nun … mit Gewissheit, dass GOTT diesen Jesus … zum Herrn und Christus gemacht hat.
6. „Von GOTT ausgegangen“, „vom Himmel gekommen“, „in die Welt gekommen“
Johannes 16, 27 ist kein Beweis für eine angebliche Präexistenz. Jeder kann in einem Sprachlexikon nachlesen, dass die hebräische oder aramäische Sprache eine sehr bildhafte Sprache ist.
VI/4/04:30: Nein, er ist vom Vater ausgegangen;; er ist in die Welt gekommen … Also ist der Sohn aus der Ewigkeit gekommen in die Welt und ist nicht erst später Sohn geworden
Sehr vieles ist von Gott ausgegangen, vom Himmel gekommen, in die Welt gekommen, - was uns nichts anderes sagen will, als dass GOTT der Ursprung, der Veranlasser ist:
1. Joh 5, 1 Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus GOTT geboren; und wer den [= GOTT] liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der aus IHM [GOTT] geboren ist.
Jesus, der eingeborene Sohn ist aus GOTT geboren; der Gläubige ist aus GOTT geboren!
Muss dann nicht laut dieser biblischen Aussage nach der oben vertretenen Logik auch jeder Gläubige aus der Ewigkeit in die Welt gekommen sein?
Joh 8,47 Wer aus GOTT ist, der hört die Worte GOTTES; darum höret ihr nicht, weil ihr nicht aus GOTT seid.
1. Joh 5, 19 Wir wissen, dass wir aus GOTT sind …
Joh 6,14 Als nun die Leute das Zeichen sahen, welches Jesus getan hatte, sprachen sie: Das ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll!
Joh 17,18 Gleichwie DU mich in die Welt gesandt hast, so sende auch ich sie in die Welt.
Joh 17,14 …. denn sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin.
Joh 17,16 Sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin.
Joh 18,37 Jesus antwortete: Du sagst es; ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe; jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.
Wenn wir aus GOTT sind, wenn wir nicht von der Welt sind, müssen wir dann nicht auch von GOTT ausgegangen sein?
Nach der jüdischen Denken kommt jeder, der geboren wird, aus GOTT in die Welt.
Hi 33,4 Der Geist GOTTES hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen belebt mich.
Ps 119,73 Deine Hände haben mich gemacht und bereitet
Noch ein paar Anmerkungen zu den Begrifflichkeiten:
VI/4/04:10 GOTT war schon sein Vater, als er noch in der himmlischen Herrlichkeit war GOTT ist nicht sein Vater geworden, als er als Mensch geboren wurde
Da GOTT per trinitarischer Definition keine eigenständige individuelle Person mehr ist, weil „er“, wie Tertullian – und leider auch Roger Liebi - es sagt, eine „sächliche Gottheit“ - aus drei Personen ist …
VII/1/10:30 GOTT ist nicht eine Person, er ist eine Einheit von 3 Personen
NI/5/00:30 Der Vater, der Sohn und der Geist sind eins, aber nicht EINER
… kann GOTT auch nicht mehr Vater von „Gott, dem Sohn“ sein. Nach der trinitarischen „Logik“ machen nur die 3 gleichewigen Gott-Personen die „Dreieine Gottheit“ aus.
Müsste man dann nicht konsequenterweise auch sagen: „Gott, der Vater“ (und/oder „Gott, der Heilige Geist“ – weil „Erzeuger“ (Matth 1, 20; Luk 1, 35) war/en schon sein Vater…“
Wie kann Gott sein eigener Sohn sein („GOTTES Sohn“), wenn der Sohn „Gott“ ist?
Von „GOTTES Sohn“ kann man nur dann sprechen, wenn – wie es die Bibel sagt - der ein-personale allein wahre GOTT der GOTT und Vater (Joh 17, 3; Joh 20, 17) unseres Herrn Jesus ist.
Konsequenterweise dürfte man auch nicht mehr von „dem GOTT“ sprechen, sondern nur noch von „der Gottheit“ oder man müsste die Personen der Gottheit jeweils benennen.
7. Die Pluralform „uns“ in 1. Mose und Jesaja 6
a. 1. Mo 1, 26
NI/5/02:00 Man hat im Judentum versucht das abzutun, mit hier spräche GOTT mit den Engeln. Das geht aber auch nicht, denn GOTT sagt (Zwischenfrage: Welche Person von Gott?) „Lasst uns Menschen schaffen, in unserem Bild, in unserem Gleichnis“. Also die Angesprochenen
sind auf der gleichen Stufe, der gleichen Ebene.
Und so ist das effektiv ein Hinweis – alttestamentlich – auf die Mehrzahl in der Gottheit.
Mehr als eine Person.
Die Bibel berichtet uns nichts von der Erschaffung der himmlischen Wesen, die also schon vor "dem Anfang" existiert haben müssen und bei der Schöpfung dabei gewesen sein werden. In welchem Bilde werden sie wohl geschaffen gewesen sein?
GOTT ist nicht allein im Himmel:
Es gibt die Seraphim (Jes 6, 1 u.a.), die Cherubim (1. Mo 3, 24 u.v.a.), eine unzählbare Dienerschaft "Tausendmal Tausende und zehntausendmal Zehntausende" (Dan 7, 10; Off 5, 11), das ganze himmlische HEER zur Rechten und Linken GOTTES (1. Kö 22, 19)
- und erstaunlich: GOTT unterhält sich mit einem Teil dieser Wesen und stimmt die Vorgehensweise mit ihnen ab (Verse 20-22; bestätigt durch 2. Chr 18, 18-22) - ,Lebendige Wesen (Off 4, 6 f.), viele Engel, Älteste (Off 5, 11)
Es müssen also nicht zwangsläufig 3 Gott-Personen "innertrinitarisch" miteinander geredet haben.
Es gibt den großen "Rat" in der himmlischen Welt, in dem GOTT mit den dortigen Wesen kommuniziert.
(Jer 23, 18; Luk 2, 13)
Wenn Hiob 38, 4-7 kein Märchen ist, dann haben bei der Schöpfung die Morgensterne miteinander gejauchzt und die Söhne GOTTES haben gejubelt.
Jesus weist darauf hin, dass man es nachlesen kann, wer die Menschen gemacht hat. Die Fundquelle ist auch uns – mehr oder weniger - bekannt. Es sind die Schriften des Alten Testaments, die uns die Wahrheit sagen, wer alles gemacht hat.
Es war der Schöpfer = GOTT !!! (Matth19,4 in Verbindung mit Mark10,6)
b. Jes 6, 8
NI/5/05:40 Jes 6,8: Also GOTT sagt: „Wer wird für uns gehen?“ auch das ist ein Hinweis auf dieMehrzahl von Personen in der Gottheit.
Kann man das wirklich nur so sehen?
Ist GOTT in diesem Bericht allein im himmlischen Tempel?
Nein! - über IHM stehen die Seraphim, die ihren GOTT, den HERRN der Heerscharen mit lauter Stimme loben.
Wieso sollte GOTT nicht ihnen diese Frage gestellt haben?
Fazit: Die Auslegungen zu den angeführten Stellen sind auch hier nicht beweiskräftig genug.
8. Der Engel des Herrn
Roger Liebi zitiert die Hagar Geschichte:
NI/5/11:15 Und dann wird zusammengefasst: „Da nannte sie JHWH: ‚Du bist der Gott, der sich schauen lässt‘.“
Hier wird eindeutig der Gesandte des HERRN mit dem HERRN, mit JHWH, gleichgesetzt.
Auch da sind es ganz klar 2 Personen: JHWH sendet JHWH
1. Als studierter Altsprachler muss Roger Liebi das jüdische Gesetz der Stellvertretung kennen. Die Enzyklopädie der jüdischen Religion erklärt unter dem Stichwort „Vertreter“ (heb. Shaliah): Der Kernpunkt des jüdischen Gesetzes der Stellvertretung wird erklärt mit dem Satz, ’der Vertreter einer Person wird als die Person selbst angesehen’. (Ned 72b; Kidd 41b)
„Wenn orientalische Herrscher »Boten« schickten, um im diplomatischen Verkehr eine »Botschaft« ausrichten zu lassen, dann hatte der »Bote« die Botschaft wortwörtlich auszurichten und für deren Vermittlung mit Leib und Leben einzustehen. Der Bote war identisch mit der Botschaft, war im wörtlichen Sinne »his master's voice«, »Stimme des Herrn«, verkörperte seinen Herrn. »Engel« sind solche »Boten«,
»Gesandte des Himmels« (Rainer Gollwitzer)
2. Im Text wird 4 mal der Engel des HERRN genannt (Verse 7, 9, 10, 11)
Die Bibel sagt an keiner Stelle, dass GOTT ein Engel (oder Gesandter) ist.
Von Jesus von Nazareth, dem Christus GOTTES heißt es in der Schrift, dass er von GOTT gesandt ist, aber sie sagt an keiner Stelle, dass er vor seiner Geburt ein besonderer Engel (oder geheimnisvoller Gesandter) gewesen ist.
Nach Hebr 2, 7 hat GOTT Jesus ein wenig niedriger gemacht als die Engel.
Nach Hebr 1, 3 f ist Jesus, nachdem er die Reinigung unserer Sünden vollbracht hat, von GOTT zum Erben eingesetzt und um so viel mächtiger als die Engel geworden.
Nach Hebr 1, 6 werden ihn bei seinem Wiederkommen auf die Erde alle Engel anbeten (wörtlich: sich vor ihm niederwerfen – gr. „proskuneo“)
Nach Hebr 1, 5 hat GOTT zu keinem Engel jemals gesagt: „Du bist mein Sohn“
3. Das Erscheinen des Engels des HERRN ist nicht auf die Zeit des Alten Testaments beschränkt, wie von Trinitariern gerne behauptet wird.
Auch nachdem Jesus bereits gezeugt ist und im Leib Marias heranwächst, taucht der Engel des HERRN (mit bestimmten Artikel) im Neuen Testament auf (Matth 1, 24). Ein möglicher Einwand, dass er in Vers 20 zuerst „ein Engel des HERRN“ genannt wird, ist nicht stichhaltig. Die gleichen Unterschiede kommen in alttestamentlichen Berichten vor. (z.B. 1 Kö 19, 5 + 7)
4. Und nebenbei: Viele Übersetzungen haben statt, „ein GOTT, der sich schauen lässt“ - „ein GOTT, der mich sieht“ (El Roi)
Jesus war kein präexistierender Engel, kein präexistierender Gesandter!
Ob malach, angelos oder angelus: Engel, Gesandter oder Bote:
Alle sind DIENER und Geschöpfe des HERRN und nicht der HERR selbst!
Wer aus dem Engel des HERRN mehr macht, der fügt der Schrift hinzu.
Warum sollen wir trotz des eindeutigen Hinweises in Hebr 1, 1-2, dass GOTT erstmals „am Ende dieser Tage“ durch den Sohn zu uns Menschen geredet hat, glauben, dass dies nicht die ganze Wahrheit ist?
NII/3/15:30 Ja eben: Der Gesandte des HERRN im Alten Testament, das ist der Sohn Gottes, ja!
Ich habe gesagt, im Alten Testament hat der Vater gesprochen, aber der Sohn auch.
Liebi begründet das mit seiner Auslegung von Sach 12, 10, „dem Wechsel der Sprecher JHWH`s in einem Satz“ – „sie werden michsehen, den sie durchbohrt haben und werden über ihn klagen“
Dazu muss angemerkt werden, dass die Textgrundlage nicht einstimmig zu sein scheint.
In vielen Übersetzungen heißt es: „sie werden ihn sehen, den sie durchbohrt haben und werden über ihn klagen“ (z.B. Bruns, Einheitsübersetzung, Menge, GNB)
Und wir dürfen nicht übersehen:
Dieser Textversion stimmt Johannes zu!
Joh 19, 37 „Und wiederum sagt eine andere Schrift: "Sie werden den anschauen, welchen sie durchstochen haben".
Fazit: Auch diese Auslegung von der „ganz geheimnisvollen Person im Alten Testament“ widerspricht in vielem den Aussagen des Wortes GOTTES.
In allen anderen angeführten Geschichten kann JHWH nicht JHWH gesandt haben, da es nur einen JHWH
gibt!
5. Mo 6, 4 Höre Israel, der HERR ist unser GOTT, der HERR allein.
Mark 12, 29 Jesus: «Höre, Israel, der HERR, unser GOTT, ist alleiniger HERR »
9. Jesus als Schöpfer
NI/5/19:40 Wir haben bereits aus Joh 1, 3 erfahren, dass der Sohn GOTTES alle Dinge erschaffen hat.
Alles, was je ins Dasein gekommen ist als Geschöpf, ist durch ihn ins Dasein gekommen …
Er hat das gemacht ... Die Bibel sagt ganz klar, dass der Herr Jesus ohne Anfang und Ende
ist und dass alles durch ihn geschaffen worden ist. Er hat das gemacht!
Nach den unverfälschten Worten der Bibel in Joh 1, 3 ist auch hier immer noch ausschließlich nur von dem „Wort“ die Rede:
„Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist.“
Joh 1, 3 nach Liebi:
„Alles ist durch den Herrn Jesus gemacht; und ohne ihn ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist“
Klingt das nicht ziemlich unterschiedlich?
NI/5/21:00 zu 1. Kor 8, 6: … Alle Dinge sind von dem Vater und weiter: Alle Dinge sind durch den Herrn Jesus Christus. Was bedeutet das? „Von“ will sagen, dass - der Plan der Schöpfung kommt vom Vater, aber die Ausführung der Schöpfung geschah durch den
Sohn.
Also es ist der Sohn gewesen, der in 1. Mose 1 gesprochen hat: „Es werde Licht!“ …
Der Herr Jesus war der Ausführende, aber die Pläne kommen vom Vater.
Wollen wir in der Schrift forschen, ob es sich also verhielte?
1. Mose 1 nach Liebi:
1,0 Vor dem Anfang erstellte Gott, der Vater einen Plan für die Schöpfung und übergab ihn dem Herrn Jesus (Gott, dem Sohn) zur Ausführung.
1, 1 Am Anfang schuf der Herr Jesus (Gott, der Sohn) den Himmel und die Erde
1, 2 Und die Erde war wüst und leer;; … und Gott, der Geist schwebte über den Wassern
1, 3 Und der Herr Jesus (Gott, der Sohn) sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
1, 4 Und der Herr Jesus (Gott, der Sohn) sah, dass das Licht gut war; da schied der Herr Jesus das Licht von der Finsternis;
1, 5 und der Herr Jesus (Gott, der Sohn) nannte das Licht Tag, und die Finsternis Nacht.
1, 6 Und der Herr Jesus (Gott, der Sohn) sprach: Es soll eine Feste entstehen inmitten der Wasser
1, 7 Und der Herr Jesus (Gott, der Sohn) machte die Feste und schied das Wasser unter der Feste
1, 8 Und der Herr Jesus (Gott, der Sohn) nannte die Feste Himmel.
…
1, 24 Und der Herr Jesus (Gott, der Sohn) sprach: Die Erde bringe hervor lebendige Wesen nach ihrer Art,
1, 26 Und der Herr Jesus (Gott, der Sohn) sprach: Wir wollen Menschen machen nach unserm Bild uns ähnlich;
1, 27 Und der Herr Jesus (Gott, der Sohn) schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gott, des Sohnes schuf er ihn; männlich und weiblich schuf er sie.
Wird mit dieser Lesart nicht der allmächtige GOTT, der GOTT und Vater unseres Herrn Jesus bereits von Anfang an zur Seite gestellt?
In den Berichten vom Anfang (1. Buch Mose u.a.) lesen wir jedenfalls nichts von Jesus Christus, nichts von „Gott, dem Sohn“ und nichts von einem „ewigen Sohn“. Jesus weist uns aber, wie oben schon einmal gesagt, darauf hin, dass diese Schriften das autoritative (maßgebende) Zeugnis von der Schöpfung sind:
Matth 19,4 Er [Jesus] aber antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Weib erschuf?
Mark 10, 6 am Anfang der Schöpfung aber hat GOTT sie erschaffen als Mann und Weib.
Kein Wort von: „Habt ihr nicht gelesen, dass ich, der Sohn, die Menschen am Anfang als Mann und Weib erschuf“
Sollte sich Jesus als „Gott, der Mensch“ nicht mehr daran erinnert haben?
Warum hat er seine Zeitgenossen, die an einen unitarischen GOTT und Schöpfer glaubten, im Irrglauben gelassen?
Wir können aber sehr wohl in den „alten Schriften“ erkennen, dass das „Wort“ (logos = Wort, gewichtige Aussage, Plan) die Arbeitsmethode GOTTES ist.
1. Mo 1, 3 Und GOTT sprach (ich habe das Licht so und so geplant) … Und es ward!
1. Mo 1, 9 Und GOTT sprach (so soll das Land entstehen) … Und es ward!
1. Mo 1, 26 Und GOTT sprach (es sollen Menschen nach unserem Bild entstehen) … Männlich und weiblich schuf ER sie!
Ps 33, 6 Die Himmel sind durch das Wort des HERRN gemacht und ihr ganzes Heer durch den Geist Seines Mundes.
1. Petr 1, 20 … zwar zuvor ersehen (geplant) vor Grundlegung der Welt … aber geoffenbart (in Existenz gebracht) am Ende der Zeiten!
Luk 1, 31 Und siehe, du wirst empfangen und (nach 9 Monaten) einen Sohn gebären …
Matth 1, 16 … Maria, von welcher geboren ist Jesus, der genannt wird Christus
10. Jesus ist der HERR, Jesus ist JHWH
NII/5/21:50 Übrigens, hier (1.Kor 8, 6) heißt es: „ein GOTT, der Vater“ – es könnte jemand sagen:
Also gut, dann ist der Herr Jesus nicht GOTT (die Alternative ist Liebi also bekannt) – ja und
dann heißt es: „Ein Herr, Jesus Christus“ – „HERR“ ist ja im Judentum das Ersatzwort für
JHWH. Nichtwahr! …
Also für uns: Ein GOTT, der Vater, ein HERR – das ist aber ein Hinweis auf, auf den Herrn
Jesus als JHWH – Jesus Christus, durch welchen alle Dinge sind.
Paulus hat ganz sicher nicht geglaubt, dass Jesus JHWH war!
Warum sonst spricht er denn immer wieder von dem GOTT und Vater des Herrn Jesus Christus?
Hätte er es als gläubiger Jude gewagt, GOTT mit Adam zu vergleichen, wenn er geglaubt hätte, dass Jesus „in Wahrheit“ der HERR = JHWH ist?
Warum spricht er so oft von dem Menschen Jesus Christus?
Die Fakten: Im griechischen Text steht: heis kurios – ein Herr!
1. kurios ist nicht automatisch synonym mit JHWH/GOTT. Es ist eine männliche Ehrenbezeichnung, die Achtung und Respekt beinhaltet und in diesem Sinne vielmals im NT gebraucht wird. So gibt es den kurios des Weinbergs (Matth 20, 8), den kurios des Hauses (Mark 13, 35), der kurios über dem Knecht (Matth 10, 24), den kurios Abraham (1.Petr 3, 6). Festus nennt den Kaiser „kurios“ (Apg 25, 26), der Hohepriester nennt Pilatus „kurios“ (Matth 27, 63) Keiner dieser Menschen wird dadurch, dass man ihn kurios nennt, zu GOTT.
2. Der Apostel Petrus sagt in Apg 2,36, dass GOTT diesen Jesus zum Herrn gemacht hat. Da kein Trinitarier sagt, dass GOTT Jesus irgendwie zu GOTT gemacht hat, haben wir hier das Zeugnis eines engen Freundes Jesu, dass Jesus nicht JHWH ist, sondern der Herr, der einen GOTT hat (1. Petr 1, 3).
3. Der Apostel Paulus widerspricht sich in seinen Briefen nicht: Auch in Eph 4, 5+6 sagt er, dass Jesus der Herr ist und dass nur der Vater GOTT ist: „ein GOTT und Vater aller“. Paulus ist sich ganz sicher, dass Jesus einen GOTT hat, der über ihm steht (1. Kor 3, 23; 1. Kor 11, 3; Eph 1, 17; Kol 1, 3).
Fazit: Auch in diesem Falle spricht das Wort GOTTES wieder deutlich gegen die oben vertretene Vorstellung.
Bei diesen 10 Punkten möchte ich es hier belassen. Es wäre aus diesen Vorträgen noch viel mehr anzusprechen und aufzuarbeiten.
Paulus ermahnt uns und weist uns darauf hin, dass GOTT will, dass wir zur Erkenntnis der Wahrheit kommen sollen, die besagt, dass „ein GOTT ist und ein Mittler zwischen GOTT und den Menschen, der Mensch Christus Jesus“ (1. Tim 2, 3-6)
Gal 3, 20: Ein Mittler aber ist nicht Mittler von einem; GOTT aber ist einer!
(Den Mittler eines einzigen gibt es aber nicht; d.h. ein Mittler ist immer zwischen zwei Parteien tätig. – Schlachter 2000)
Wir, die wir für die Irrtumslosigkeit der Schrift einstehen, müssen uns bei allen Themen wirklich immer wieder der Frage stellen: „Was aber sagt die Schrift?“
Wenn behauptet wird, dass uns die Bibel mit ihren eigenen Worten nicht die volle Wahrheit vor Augen stellen kann, wenn gesagt wird, dass wir die ganze Wahrheit erst durch Auslegung und „die geheimnisvollen Erkenntnisse“ der Tradition mit Hilfe eines der Bibel fremden Wortschatzes verstehen können, dann sollten wir hellhörig werden.
Unsere Antworten sollten wir immer allein im Wort finden: „Es steht geschrieben: …“
Und dieses Nachlesen und Forschen in der Schrift kann nie eine „falsche Neugier“ sein!
Ehrfurcht vor GOTT zu haben, heißt auch Ehrfurcht vor der Vollkommenheit Seines Wortes zu haben.
Ich bitte alle, die sich ernsthaft mit der Frage auseinandersetzten wollen, wer der GOTT der Bibel wirklich ist: Geht der Sache auf den Grund.
Befasst euch intensiv mit den Argumenten der unitarischen und der trinitarischen Seite und findet heraus, welche näher an den Worten der Schrift sind. Nur sola scriptura kann dabei der Maßstab sein.
GOTTES Segen
In der Liebe Christi
Jürgen Laub
„Sein GOTT ist mein GOTT“
(nach Johannes 20, 17)