Ammenmärchen, kuriose Anekdoten und tragische Mythen
Als die Kirche versuchte, ihren Glauben selbst zu machen!
FAIRY TALES, ANECDOTAL ANTICS, AND TRAGIC MAGIC: WHEN THE CHURCH MAKES BELIEF!
Von Greg Deuble http://www.thebiblejesus.org/articles.html
„Achtung! Du begibst dich jetzt in einen Bereich, in dem Tacheles geredet wird!“ Mit diesen Worten hat der legendäre Bill O´ Reilly immer seine Nachrichten und aktuelle Themen umfassende Sendung „The O`Reilly Faktor“ auf dem US-Nachrichtensender Fox News eröffnet. Ich schaue mir den Fox News Kanal gerne an, weil er eine Perspektive von Amerikas innen- und außenpolitischen Angelegenheiten liefert, die wir hier in Australien gewöhnlich nicht mitbekommen.
Was heute den Besuch der meisten Kirchen betrifft, so meine ich, wir sollten O´Reillys Slogan etwa wie folgt verändern: „Achtung, du begibst dich jetzt in einen Bereich, in dem viel geschwafelt wird!“ Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch. Es gibt dort eine Menge wunderbarer und intelligenter Menschen, die ihr Leben lang treu und brav in ihre Kirche gehen. Sie lieben GOTT und sie werden von dem GOTT geliebt, der zuerst „auf das Herz sieht“, ehe ER in den Kopf schaut. Ich glaube, dass es möglich ist, „gerettet zu werden“, ohne dass wir vorher alle unsere theologischen Fragen geklärt haben. GOTT sei Dank dafür, denn sonst würde keiner von uns gerettet werden.
Es ist aber ernst gemeint, wenn ich sage, dass die Schrift uns auffordert, die Wahrheit zu lieben. Wir müssen „die Lenden unserer Gesinnung umgürten“ (um es mit den Worten von Petrus zu sagen) und unsere Gehirne in Gang setzen, denn sonst werden wir wie Kinder sein, die „hin- und hergeworfen werden von jedem Wind der Lehre“ und Freiwild sind für Quacksalberei und Betrug (Eph 4, 14). Wir sind aufgefordert, „erneuert zu werden in dem Geist unserer Gesinnung“, das heißt, wir sollen GOTTES Sichtweise in unsere Denk- und Verhaltensweisen übernehmen.
Der Apostel Paulus sagte voraus:
Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihren eigenen Gelüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken, und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zukehren. (2. Tim 4, 3-4 Lu84)
„Denn es wird eine Zeit kommen“, diese Ära haben wir ganz sicher schon erreicht. Paulus Formulierung „da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden“ heißt im griechischen Text: „Es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen werden.“ Das Wort „gesund“ hat mit Hygiene zu tun. Wenn ein Verlangen nach einem „Ohren jucken“ vorhanden ist, dann hat das eine Hinwendung zu „Fabeln“ zur Folge und von daher ist es kein Wunder, dass wir so krank sind. „Hygienische Lehre“, das sind die gesunden Worte von Jesus und seiner Apostel; sie sind das Gegenmittel für geistliche Krankheiten, die durch kuriose Anekdoten verursacht werden!
Ich möchte das anhand einiger Ammenmärchen, kurioser Anekdoten und tragischer Mythen verdeutlichen, die mir in christlichen Kreisen persönlich begegnet sind. Lass uns nun den Bereich betreten, in dem Vieles verschwiegen wird, und dabei ein wenig auf den richtigen Glauben hinweisen.
EIN AMMENMÄRCHEN
Es war etwa zwei Wochen vor Weihnachten. Der Pastor predigte zu seiner Gemeinde und sagte: „Ist Gottes Liebe zu uns nicht fantastisch? Um uns retten zu können und uns seine große Liebe zu zeigen, wurde Gott einer von uns. Gott der Sohn wurde der Gottmensch.“
Er fuhr fort und geriet geradezu ins Schwärmen: „Ich meine, wenn Gott seine große Liebe den Vögeln hätte mitteilen wollen (an dieser Stelle hob er seine Hand und zeigte auf die Bäume und den blauen Himmel draußen vor dem Fenster), dann hätte er Flügel nehmen und ein Vogel werden und in ihrer Sprache zwitschern können. Auf diese Weise hätten die Vögel verstanden, welche große Liebe er für sie hat. Oder wenn er seine große Liebe unseren Vierbeinern hätte mitteilen wollen (an dieser Stelle zeigte er auf einen Blindenhund, der in der zweiten Reihe zu den Füßen seines Herrchens lag), dann hätte Gott ein Hund werden können. Aber nein! Er wollte uns Menschen retten. Er liebte dich und mich so sehr, dass er seine unglaublich große Liebe uns gegenüber bewies und ein fleischgewordener Gott wurde. Gott selbst begab sich in unsere Niedrigkeit. Jesus war Gott in menschlicher Gestalt! Wie wunderbar groß ist seine Liebe zu uns!“
Nach dem Gottesdienst sagte ich zu dem Pastor: „Pastor, ich bin ja so froh, dass du den Vers nicht zu Ende geführt hast.” Von meiner Bemerkung etwas irritiert, fragte er: „Welchen Vers?“ Ich erklärte im dann: „Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann hast du gesagt, dass Gott hätte ein Vogel werden können, wenn er gewollt hätte, die Vögel zu retten. Er hätte auch ein vierfüßiger Hund werden können, wenn er gewollt hätte, seine Liebe den Hunden zu erweisen, aber wegen seiner großen Liebe zu uns Menschen wurde er ein Mensch und schlüpfte in eine menschliche Haut. Ja, ich bin sehr froh, dass du den Vers nicht zu Ende geführt hast ...“ Immer noch schaute er mich fragend an. Also füllte ich für ihn die vorstehenden fehlenden Punkte aus …
Indem sie sich für Weise ausgaben, sind sie zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen GOTTES verwandelt in das Gleichnis eines Bildes vom vergänglichen Menschen und von Vögeln und von vierfüßigen und kriechenden Tieren. (Röm 1, 22-23)
„Ja, lieber Pastor, wenn du den Vers zu Ende geführt hättest, dann hättest du GOTT auch noch zu einem Reptil, einem richtigen Kriechtier gemacht!“ Ich führte dann weiter aus und erklärte, dass er dadurch, dass er den unvergänglichen GOTT zu einem Menschen gemacht hat, „die Herrlichkeit des unvergänglichen GOTTES in das Gleichnis eines Bildes vom vergänglichen Menschen verwandelt hat“, weil in Apostelgeschichte 2, 27+32 dargelegt wird, dass Jesus ein vergänglicher Mensch war:
DU wirst meine Seele nicht im Hades zurücklassen noch zugeben, dass DEIN Frommer Verwesung sehe … Diesen Jesus hat GOTT auferweckt.
Die Bibel sagt uns, dass Jesus im Grab ein Mensch im Verwesungszustand war! Hätte GOTT, der Vater, ihn nicht von den Toten auferweckt, dann wäre er vollständig verwest. Hätte GOTT ihn nicht von den Toten auferweckt, so wäre Jesus immer noch im Grab.
Und nebenbei gesagt: Ist es nicht bezeichnend, dass in jedem neutestamentlichen Vers, in dem von der Auferstehung Jesu gesprochen wird, es GOTT, der Vater, ist, der ihn wieder auferweckt hat? Paulus sagt in seiner grundlegenden Aussage, mit der er das Evangelium definiert, dass Christus „begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften“ (1. Kor 15, 4). Frage dich doch einmal selbst: „Hat Jesus sich selbst ins Grab gelegt?“ Nein, er war passiv, denn es heißt: „Er wurde begraben.” Andere haben für ihn das Begräbnis vorgenommen. Stelle dir noch eine weitere Frage: „Hat Jesus sich selbst in dem Grab auferweckt?“ Die Antwort ist wieder ein klares Nein, denn „er ist auferweckt worden.“ Das heißt, dass Jesus bei seiner Auferstehung zum Leben genauso passiv war, wie er es war, als er begraben wurde. Jemand anderes hat für ihn seine Auferweckung vollzogen! Jeder Vers, in dem von der Auferweckung Jesu die Rede ist, bezeugt, dass GOTT ihn auferweckt hat. Jesus hat sich im Grab nicht selbst auferweckt. Wenn GOTT, der Vater, diese gewaltige Handlung für ihn nicht ausgeführt hätte, dann wäre Jesus immer noch in den kalten Klauen des Todes.
Natürlich hat Jesus in einem wunderbaren Sinne das Grab bezwungen. GOTT honorierte den Gehorsam und den Glauben Jesu, weil er seinem Vater in der ganzen Zeit seines entwürdigenden Sterbens am Kreuz treu geblieben ist. GOTT belohnte die Treue Jesu. Nur in diesem Sinne hat Jesus das Grab besiegt und definitiv nicht, weil er GOTT war und sich selbst ins Leben zurückbringen konnte. Die Erhöhung Jesu ist eine Belohnung seines Gehorsams.
Darum hat GOTT ihn auch hoch erhoben … (s. Phil 2, 9-11)
Auch jetzt, in seiner unsterblichen und erhöhten Stellung zur Rechten GOTTES im Himmel, lebt Jesus nicht aus der Kraft seiner eigenen „Gottheit“, denn
er wurde zwar aus Schwachheit gekreuzigt, aber er lebt aus GOTTES Kraft. (2. Kor 13, 4)
Das Griechisch ist hier sehr eindeutig, genauso wie unsere Übersetzungen diese Wahrheit sehr schlicht und einfach bezeugen. Es heißt, dass Jesus „aus“, „durch“, „in“ oder „wegen“ (ek) der Kraft GOTTES, des Vaters, lebt (Präsens; genau jetzt, wo ich das schreibe!). Jesus lebt jetzt nicht für immer, weil er der allmächtige GOTT ist. Er lebt, weil sein GOTT und Vater, „der allein Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt“, ihm das Leben und Vollmacht gegeben hat und immer noch gibt (1. Tim 6, 16).
Frage dich selbst: „Wie hat Jesus die Stellung zur Rechten seines GOTTES und Vaters in der Höhe erlangt?“ Hat er sie einnehmen können, weil er GOTT ist? Niemals. GOTT, der Vater, hat das getan. Christus hat den gegenwärtigen Stand und die Herrlichkeit inne, weil „ER [der GOTT unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit; s. V. 17] die Macht SEINER Stärke in Christus hat wirksam werden lassen, indem ER ihn aus den Toten auferweckt und zu SEINER Rechten in der Himmelswelt gesetzt hat, hoch über jede Gewalt und Macht und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der nicht nur in diesem Zeitalter, sondern auch in dem zukünftigen genannt werden wird“ (Eph 1, 20-21).
Das Leben, das Jesus jetzt im Himmel hat, und seine Macht hat ihm GOTT, der Vater, gegeben. Darüber sollte es doch eigentlich keine Diskussionen geben, oder?
Jetzt zurück zu unserem Pastor, der törichterweise die Herrlichkeit des unvergänglichen GOTTES mit einer SEINER Kreaturen --- Vögel, Hunde oder Reptilien [suche dir das Passende aus] --- ausgetauscht hat. Du kannst meine Bemerkungen, die ich ihm gegenüber gemacht habe, als unfreundlich bewerten, vielleicht auch als ein wenig zu hart. Wenn allerdings solcher Unsinn verzapft wird, dann glaube ich, dass mein dezenter Tadel nicht an die deutliche Verwarnung des Apostels heranreicht. Paulus sagt, dass dieser Phrasen dreschende Prediger ein „Narr“ geworden ist, weil er die Herrlichkeit des unvergänglichen GOTTES mit dem Abbild einer SEINER Kreaturen austauscht, auch wenn diese Kreatur ein vergänglicher Mensch ist!
Ja, es besteht kein Unterschied zwischen ihm und Aaron, der das Gold nahm, das ihm die Israeliten gaben, es mit einem Werkzeug bearbeitete und ein gegossenes Kalb daraus machte; und sie sagten: „Das ist dein GOTT, Israel, der dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat“ (2. Mo 32, 4).
Aaron sagte zu den Israeliten: „Ein Fest für den HERRN ist morgen!“ (V. 5). Beachte bitte, dass Aaron das Kalb, das er gemacht hatte, nicht mit dem Namen eines anderen Götzengottes benannt hat. Ja, er hat eine Kuh angefertigt und sie JAHWE genannt! Sie glaubten nicht, dass sie eine Kuh anbeten. Sie glaubten, sie würden den wahren GOTT anbeten, dessen Name JAHWE war. Ihre Kuh stellte den GOTT JAHWE dar. Die Israeliten glaubten nicht, dass sie sich götzendienerisch verhielten, sie glaubten auch nicht, dass sie GOTT verworfen haben. Sie verwandelten IHN einfach in das Bild einer Kuh und glaubten, sie würden immer noch JAHWE anbeten. Aber GOTT wurde zornig.
In unseren heutigen Kirchen wundern wir uns, wie die Kinder Israel so dumm sein konnten. Doch wie konnte es dazu kommen, dass auch wir solche „Narren“ geworden sind, die „die Herrlichkeit des unvergänglichen GOTTES in das Gleichnis eines Bildes vom vergänglichen Menschen verwandelt haben“ und nicht einmal mit der Wimper zucken über diesen von Menschen gemachten Glauben? Wird GOTT nicht etwas verärgert sein, wenn wir SEINE unvergängliche Herrlichkeit mit dem Bild und der Gleichheit eines vergänglichen Menschen vertauschen? Ist die Prophezeiung nicht in unserem Zeitalter Realität geworden, in dem wir uns Mythen zugewandt haben und dabei glauben, dass sie der Wahrheit GOTTES entsprechen und dass IHM unsere Anbetung gefällt?
EINE KURIOSE ANEKDOTE
Bist du bereit für weiteres „nichtssagendes Geschwafel“? Einmal sagte ich zu einem anderen Pastor: „Kannst du mir bitte einen einzigen Vers in der Bibel zeigen, der lehrt, dass GOTT Drei in Einem oder Einer in Dreien ist?“ Sofort schoss er zurück:
„Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Matth 28, 19_Luth84).
Ich fragte nach: „Und wie sagt uns dieser Vers, dass GOTT drei Personen in einem Wesen ist?“ „Hast du das nicht verstanden?“ sagte er. „Wir sollen auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen. Ein Name für die drei Personen in der heiligen Dreieinigkeit.“
Darauf erwiderte ich: „Es ist eine elementare Grundaussage des ‚orthodoxen‘ trinitarischen Bekenntnisses, dass wir ‚die Personen nicht vermischen und die Wesenheit nicht trennen‘ dürfen. Wenn du aber den drei Personen einen Namen gibst, dann widersprichst du deinem eigenen orthodoxen Bekenntnis, weil du die drei Personen vermischst, indem du ihnen den gleichen Namen gibst.“
Und weiter: „Den persönlichen Namen des Vaters kennen wir, - JAHWE. Den Namen des Sohnes kennen wir auch, - Jesus. Aber kannst du mir den Namen des Heiligen Geistes nennen?“
Er sagte: „Du kennst ihn!“ Ich antwortete, dass ich den persönlichen Namen des Geistes nicht kenne und Hilfe brauche. Er sagte: „Du kennst ihn!“ Ich erklärte ihm, dass ich die Bibel mehrere Male von vorne bis hinten durchgelesen habe, dass ich auf dem theologischen College der Gemeinden Christi in Sydney war, dass ich seit einigen Jahrzehnten versucht habe, die Bibel ernsthaft zu studieren, aber bis jetzt noch nirgendwo auf den persönlichen Namen von ‚Gott dem Geist‘ gestoßen bin und dass er jetzt so freundlich sein müsse, mir bitte zu helfen. Vielleicht hätte ich den Namen ja übersehen?
Noch einmal, jetzt etwas lauter, bestand er darauf: „Du kennst ihn!“ Wieder bekannte ich ihm, dass ich den persönlichen Namen des Heiligen Geistes nicht kenne. Es ging so weiter, fast fünf Minuten lang hin und her, und er wurde immer eindringlicher: „Du kennst ihn“ Du kennst ihn!“
Schließlich, nachdem ich immer weiter nachgehakt hatte, sagte er: „Okay, ich nenne dir den Namen des Heiligen Geistes. Er ist …, er ist … Heiliger Geist!“
Ich muss bekennen, dass ich mich zusammenreißen musste, um nicht in lauthals loszulachen, aber dieser Bruder meinte es ernst. Es war nicht meine Absicht, ihn oder seinen Glauben lächerlich zu machen, aber ich wollte, dass er die Armseligkeit seines Standpunktes erkennen sollte, insbesondere weil er vorne in der Kirche steht und so etwas verkündigt. Ich sagte: „Nun, das ist ja interessant. Das Wort „Geist“ wird sowohl aus den hebräischen (Ruach) wie auch aus den griechischen (Pneuma) Handschriften manchmal mit „Atem“, manchmal mit „Wind“ übersetzt. Hast du irgendwelche Einwände, den Heiligen Geist „Heiliger Atem“ oder vielleicht „Heiliger Wind“ zu nennen? Ich will nicht flapsig frivol klingen. Aber manchmal muss ein Märchen mit einem bisschen Märchenzauber weggeblasen werden!
Im weiteren Verlauf erklärte ich meinem lieben Pastor, dass er jetzt nicht nur gegen das erste grundlegende Element seiner trinitarischen Orthodoxie verstoßen hat, dass man die ‚Personen nicht vermischen‘ darf, denn drei verschiedenen Personen den gleichen Namen zu geben, ist das Vermischen von Personen, sondern auch gegen das zweite grundlegende Element, das ‚die Trennung der Wesenheit‘ verbietet. Weil er den persönlichen Namen des Vaters (JAHWE) und des Sohnes (Jesus) nennen konnte, aber nicht im Stande war, den persönlichen Namen des Geistes zu liefern, sondern vielmehr eine Substanz oder eine Wesenheit (Geist, Atem, Hauch, Wind) als eine Person beschrieb, verschlimmerte damit seinen anfänglichen Irrtum, weil er damit jetzt auch noch ‚die Wesenheit trennte‘.
Somit wäre mein lieber Pastor, ohne es jemals realisiert zu haben, von den alten Kirchenkonzilen wegen der Vermengung der Personen und der Trennung der Wesenheit als Häretiker verdammt worden!
Aus Platzgründen kann ich hier nicht umfassend darlegen, weshalb Matthäus 28, 19 die Dreieinigkeitslehre nicht unterstützt. Ein paar kurze Anmerkungen sind aber möglich.
Wie immer, ist zuerst der Kontext entscheidend. Was geht dieser ‚triadischen Taufformel‘ voraus? Vers 18 natürlich, wo Jesus erklärt: „Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden.“ Dann folgt Vers 19: „Darum gehet …“
Was sagt Jesus dazu, wie er zu seiner „Macht” gekommen ist? Er sagt, dass sie ihm „gegeben“ worden ist. Und wer hat Jesus seine Macht gegeben? Der Vater natürlich, was Jesus während seines Dienstes immer wieder bezeugt hat. Wie also kann jemand, der erklärt hat, dass er nur durch eine von einem anderen verliehene Macht wirken kann, dem gleich sein, der ihm diese Macht überlassen hat? Wenn Jesus GOTT, dem Vater, „gleich“ wäre, dann hätte er es nicht nötig gehabt, dass ihm diese Macht gegeben wird, und er hätte alles aus seiner eigenen Macht heraus tun können. Und vergiss bitte nicht, dass Jesus hier steht und dieses in seiner Auferstehungsherrlichkeit sagt. Er ist nicht mehr in einem Zustand der Bescheidenheit und Schwachheit, so dass es meinem trinitarischen Freund auch nichts nützt, wenn er jetzt sagt: „Oh, aber Jesus spricht hier aus seinem Menschsein heraus und nicht aus seinem Gottsein.“ Als unser auferstandener Herr sagt Jesus hier, dass er seine Macht von seinem GOTT und Vater bekommen hat.
Was Jesus in dieser triadischen Taufformel erklärt, ist, dass er weiterhin unter dem (singulären) Namen und der Vollmacht seines Vaters wirkt. Ein Name meint eine Person und nicht drei, selbst nach der offiziellen trinitarischen Lehre, - erinnerst du dich? Während seines Lebens hat Jesus immer wieder deutlich gemacht, dass er nicht in seinem eigenen Namen agiert hat (Joh 5, 43; 10, 25). Jesus hat auch gelehrt, dass der Geist von dem Vater ausgeht (Joh 15, 26), von daher wirken Jesus und der Geist unter dem einen Namen des Vaters. Wenn Jesus unter und wegen der Vollmacht seines Vaters wirkt, dann wirkt er „in dem Namen des Vaters“.
Wenn du genau darüber nachdenkst, dann ist dies ein einheitliches Muster im gesamten Neuen Testament. Der Vater ist die Quelle und der Ursprung unserer Erlösung. Der Sohn ist der Handlungsbevollmächtigte, durch den die Erlösung zu den Menschen kommt und drittens, der Geist GOTTES macht uns diesen Prozess in unserem Leben erfahrbar:
So ist doch für uns ein GOTT, der Vater, von DEM alle Dinge sind und wir auf IHN hin, und ein Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn. (1. Kor 8, 6)
Es ist immer so: Von dem Vater, durch den Sohn, durch den Geist GOTTES. Wer dieses einfache und durchgängige neutestamentliche Prinzip kennt, der braucht sich von den kuriosen anekdotischen Ausführungen meines lieben Pastors in der „großen Schwafelecke“ nicht gefangen nehmen zu lassen.
ETWAS ÜBER TRAGISCHE MYTHEN
Wir wollen jetzt ein drittes Mal die „Große Schwafelecke“ betreten. Ein Mann stand in einer Versammlung auf und warf mir öffentlich vor, dass ich schuldig bin ‚GOTT aufgeteilt‘ zu haben. Er erklärte: „Unser grundlegender Glaube ist, dass Gott dreieinig ist. Gott hat schon immer von Anfang an in drei Personen existiert: Gott der Vater, Gott der Sohn und Gott der Heilige Geist. Aber du (d.h. Greg) bist schuldig, Gott aufgeteilt zu haben.“
Ich glaubte meinen Ohren nicht trauen zu dürfen. Ich dachte, wenn das nicht ein Fall von „Ein Esel schimpft den anderen Langohr“ ist! Nach der Versammlung sprach ich ihn an und sagte: „Habe ich dich richtig verstanden, dass du mir vorwirfst, ich würde GOTT aufteilen? Als biblischer Monotheist bekenne ich mich des Vorwurfs schuldig, zu glauben, dass der GOTT der Bibel ein einzelnes (ungeteiltes) eigenständiges Selbst ist; dahingegen bekennst du dich zu einem Glauben an einen dreieinigen Gott, der drei Personen in einer Gottheit ist.“
Hmm, … Wer versucht denn 1 durch 3 zu teilen? Wer versucht, dass 3 in 1 passen? Wer sind die wirklichen Multiplikations- und Divisionsexperte bei uns? Unitaristische Monotheisten, die wissen, dass GOTT nicht geteilt werden kann, und dass der „ICH, der HERR, verändere MICH nicht“, und der, der in seinem eigenen Zeugnis erklärte: „Nicht ein Mensch bin ICH bin, noch der Sohn eines Menschen“ solche tritheistischen Summen der Division und Addition nicht kennt.
Und erstaunlich ist jetzt, dass dieser Mann, bevor er Pastor wurde, ein Buchhalter war. Er sollte doch alles über Zahlen und Additionen und Divisionen wissen. Aber jetzt, nachdem er den Bereich der Theologie betreten hat, hat er eine Ausstiegsklausel in Anspruch genommen. Er kann den Zauberstab bewegen und sagen: „Aber Greg, es ist ein Geheimnis. Obwohl ich es nicht erklären kann, solltest du einfach nur glauben, dass Gott drei Personen in einer sein kann!“
Aha, ich habe verstanden. Wenn der Buchhalter ein Theologe wird, kann er den Zauberstab schwingen und sagen: „Im Bereich des Geistes und der Ewigkeit haben Zahlen keine Bedeutung.“ Er kann sich einfach seine eigenen neuen mathematischen Regeln aufstellen. Denn 1 kann 3 sein und 3 kann 1 sein und es ist einfach … ja, es ist einfach nur ein Geheimnis, das sich jeder Erklärung oder jedem normalen Verständnis widersetzt. Wenn er in seinem früheren Beruf erwischt worden wäre, dass er die Bücher auf diese Weise behandelt hat, so wäre er erheblich sanktioniert und von den Gesetzen des Landes strafrechtlich belangt worden. Möglicherweise hätte er wegen Betrugs einige Zeit im Knast verbringen müssen. Warum also sollte er mit solch tragischen Mythen, mit denen er die klaren Aussagen der Bibel manipuliert, davonkommen, in der GOTT tausendfach ein einzelnes individuelles Selbst ist? Weiter sagte ich zu ihm:
„Was mich am meisten irritiert, ist die Tatsache, dass du behauptest für Jesus zu sprechen, der selbst kein Trinitarier war. Er bezeugte, dass JAHWE, der GOTT Israels, EIN HERR (und definitiv nicht drei Herren) ist (Mark 12, 29 f.). Der Schriftgelehrte antwortete: ‚Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn ER ist EINER, und es ist kein anderer außer IHM.‘ Du wirst feststellen, dass unser Herr und Meister gesagt hat, dass dies ‚das erste und größte Gebot‘ ist und dass wir ‚IHN‘ (nicht uns, nicht uns drei) lieben sollen ‚mit ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzem Verstand und ganzer Kraft!‘ Was gibt dir die Berechtigung zu behaupten, du würdest für ihn sprechen, wenn du das erste Gebot nicht einhalten willst, ja, dieses größte Gebot, das Jesus gegenüber diesem jüdischen Schriftgelehrten erneut bestätigt hat? Warum willst du nicht auf Jesu eigenes unitarisches monotheistisches Glaubensbekenntnis hören, dass der GOTT Israels „EIN HERR“ ist? Was gibt dir das Recht, das unitarische Glaubensbekenntnis Jesu zu missachten, zu dem er sich selbst bekannt hat? Jesus hat ganz eindeutig geglaubt, dass sein Vater, ‚der allein wahre GOTT‘ ist und das er ‚der Christus ist, den dieser eine GOTT gesandt hat‘ (Joh 17, 3). Warum willst du den Glauben Jesu nicht zu deinem Bekenntnis machen?“
Dieser Mann ist ein Pastor in der Gemeinden Christi, sodass ich ihm auch noch unser wunderbares Gemeinden Christi Erbe aufdrücken konnte: „Kein Bekenntnis, nur Christus“ und „Wo die Bibel spricht, da sprechen wir und wo die Bibel schweigt, da schweigen wir.“
Traurigerweise sind diese tragischen Mythen in unseren Glaubensbekenntnissen auch heute noch immer in Mode. Es scheint so zu sein, dass, wenn du glauben kannst, dass 1 wirklich 3 ist und 3 wirklich gleich 1 ist, du dann alles mögliche glauben kannst.
Das Christentum hat das Heidentum nicht vernichtet, sondern übernommen. Das sterbende griechische Geistesleben erwachte in der Theologie und Liturgie der Kirche von neuem; die griechische Sprache, die seit Jahrhunderten in der Philosophie vorherrschend war, wurde zum Ausdrucksmittel der christlichen Literatur und Liturgie … das Christentum war die letzte große Schöpfung der antiken heidnischen Welt. (Will Durant; Cäsar und Christus; Die Geschichte der Zivilisation; Band 3; 1944)
Nur wenigen ist heute bewusst, in welchem Ausmaß Ammenmärchen, kuriose Anekdoten und tragische Mythen – das ist das Heidentum! – in die christliche Geschichte importiert worden sind. Und nur wenige, so scheint es, verstehen, wie versiert wir gewesen sind, uns unseren eigenen Glauben zu machen! Wäre es nicht wunderbar, wenn wir, was den christlichen Glauben betrifft, den Bereich betreten würden, in dem wirklich Tacheles geredet wird? Wer weiß, vielleicht könnten wir in unserem Zeugnis wieder die apostolische Kraft, die Kraft des heiligen Geistes, kennenlernen.